27. März 2018

Von Wüste, Sonnenstunden und Umweltmanagement

Elf Studenten aus Turkmenistan besuchten den Zittauer Campus.

Im März besuchte eine Gruppe junger turkmenischer Studenten die Fakultät Natur- und Umweltwissenschaften der HSZG. Die elf Männer im Alter von 22 bis 29 Jahren kamen von einer technischen Hochschule aus der turkmenischen Hauptstadt Ashgabat, die sich um Fragen des Verkehrswesens, insbesondere der Eisenbahn, der Energieversorgung, der Informatik und des Managements in Ausbildung, Lehre und Forschung kümmert.

Der Kontakt wurde über die Westsächsische Hochschule Zwickau und den DAAD Bonn, der die Reise finanziell gefördert hat, hergestellt. Die WHZ Zwickau hat unter Federführung von Dr. h. c. mult. Christian Brauweiler in den letzten Jahren intensiven Kontakt zum Turkmenischen Staatlichen Institut für Transport und Kommunikation in Ashgabat aufgebaut.

Die elf turkmenischen Studenten und Kollegen interessierten sich vor allem für die Aspekte und Fragen des Umwelt- und Energiemanagements. Prof. Dr. Bernd Delakowitz arbeitete in einem engagierten Vortrag die aktuellen Fragen und Probleme heraus, die in Deutschland im Hinblick auf den Klimawandel diskutiert werden. Aufgrund seiner Kenntnisse in der Zusammenarbeit mit Kasachstan, einem direkten Nachbarn von Turkmenistan mit ähnlichen wirtschaftlichen, politischen, sozialen und geografischen sowie klimatischen Bedingungen, konnte er unmittelbare Bezüge zum Land der Gäste herstellen. Ein Campusrundgang mit Besichtigungen von Laboren rundete das fachliche Besuchs- und Informationsprogramm ab.

Die Kommunikation verlief in Englisch und Russisch. Die Studierenden konnten unterschiedlich gut Englisch, einige sehr gut. Das überfachliche Programm wurde durch Prof. Dr. Bodo Lochmann, ehemaliger Rektor der Deutsch-Kasachischen Universität Almaty, organisiert und geleitet. Dazu gehörte sowohl eine Wanderung im Zittauer Gebirge mit Besichtigung des Oybin und Töpfers, als auch ein intensiver Stadtrundgang. Die Unterbringung der Studierenden wurde durch das Studentenwerk Zittau unkompliziert und zeitlich flexibel organisiert.

Bernd Delakowitz sagt: „Die Studierenden waren sehr begeistert, etwa vom Umweltmanagement unsere Hochschule oder der deutschen Energiewende – mit allen Problemen und Fehlern, aber eben auch Erfolgen. Sie waren erstaunt, sowohl von dem Programm als auch von dem hohen Anwendungsbezug mit der Praxis, den wir an unserer Hochschule haben.“

Turkmenistan, muss man wissen, gehört zu den gasreichsten Ländern der Erde und hat Zugang zum Erdöl im Kaspischen Meer. Dennoch ist es ein sehr abgeschottetes und isoliertes Land, mit viel Wüste und trockenem, heißen Klima. Umso wichtiger sind Besuche und Kontakte wie dieser am Zittauer Campus: Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden klar, die Zusammenarbeit gefördert.

Was Deutschland und Turkmenistan gemeinsam haben: auch Turkmenistan setzt zunehmend auf Solarstrom (in den großen Wüstengebieten des Landes gibt es mehr als 3000 Stunden Sonne pro Jahr. Zum Vergleich: in Deutschland scheint weniger als 1000 Stunden die Sonne. Turkmenistan kooperiert bei der Technik für die Photovoltaik oder Solarthermie mit Japan – das ist erstaunlich, weil China als Nachbarland viel näher wäre und die Chinesen weltweit bei Solaranlagen führend sind. 

„Ein Rückbesuch in Turkmenistan ist zunächst nicht geplant, aber vielleicht ergibt sich aus dem Kontakt eine tiefere Kooperation“, hofft Prof. Dr. Bernd Delakowitz. Er bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten: „Wir bedanken uns bei allen Kolleginnen und Kollegen, die dazu beigetragen haben, den turkmenischen Gästen in Zittau einen unvergesslichen Aufenthalt zu ermöglichen.“

Foto: Prof. Dr. rer. nat. Bernd Delakowitz
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