In der Ideenwerkstatt Zittau und Görlitz arbeiten Studierende verschiedener Fachrichtungen zusammen, um innovative, nachhaltige Produkte, Prototypen oder Lösungsansätze zu entwickeln – von der ersten Idee bis zur fertigen Umsetzung. Im Mittelpunkt steht ein vollständiger Design- und Entwicklungsprozess, der kreatives Denken, technisches Know-how und gesellschaftliche Verantwortung verbindet.
Die Lern- und Begegnungsräume der HSZG – wie der Makerspace Zittau oder die Zukunftsetage Görlitz – werden dabei aktiv genutzt: Die Studierenden erschließen sich diese modernen Werkstattumgebungen mit 3D-Druck, Lasercutting, Elektronik, Holz- und Metallverarbeitung und weiteren Technologien. Durch experimentelles Arbeiten, digitale Unterstützung und kontinuierliche Konsultationen entsteht ein praxisnaher, multisensorischer Lernraum.
Das Modul folgt dem Ansatz des forschenden und erfahrungsorientierten Lernens: Studierende übernehmen Verantwortung für ihren Lernprozess, entwickeln Selbstwirksamkeit und reflektieren ökologische, soziale, technologische und ökonomische Auswirkungen ihrer Projekte. Ein Makerspace-Wiki fungiert als kollektives Wissensarchiv und fördert offene Austausch- und Lernkulturen über Semester hinweg.
Ziel des Moduls:
Kreativität fördern, nachhaltige Lösungen entwickeln, technische Fähigkeiten stärken – und dabei im Team lernen, Verantwortung zu übernehmen, Projekte zu managen und Ideen in konkrete Ergebnisse zu verwandeln.
Kurz gesagt: Die Ideenwerkstatt macht Zukunftsfragen greifbar und eröffnet Raum für mutiges, interdisziplinäres und nachhaltiges Gestalten.
Modulbeschreibung: Ringvorlesung Nachhaltigkeit (gesamt)
Das Modul Ringvorlesungsreihe und Seminar zu Themen der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit (4 SWS, 5 ECTS) bietet einen systemischen Zugang zu den großen Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung. Es kombiniert einen interdisziplinären Vorlesungsteil (2 SWS) mit einem seminaristischen Vertiefungsteil (2 SWS), in dem Studierende eigene Schwerpunkte setzen und in Gruppenarbeiten und in der Plenums-diskussion weiterführende Fragestellungen bearbeiten. Die Themen umfassen soziale, ökologische, technische und ökonomische Aspekte nachhaltiger Transformation. Das Modul wird standortbezogen abwechselnd in Görlitz (Sommersemester) und Zittau (Wintersemester) angeboten. Prüfungsleistung ist ein benoteter Beleg, der ein selbstgewähltes Nachhaltigkeitsthema aus dem Vorlesungs- und Seminarteil wissenschaftlich vertieft.
Sommersemester (Görlitz): Themenimpulse und Vertiefung
Im Sommersemester liegt der Fokus auf ökologisch-technischen und sozialräumlichen Aspekten nachhaltiger Entwicklung. Der Vorlesungsteil bietet Impulse zu folgenden Themen: kommunale Energieversorgung (Strom, Wärme, Verkehr), CO₂-negative Baumaterialien und Bioökonomie, essbare Waldgärten als resiliente Systeme, Strukturwandel in der Lausitz, kommunale Nachhaltigkeitsstrategien, Kreislaufwirtschaft und Inklusion, technische und natürliche Kohlenstoffkreisläufe sowie europäische Energieintegration. Ergänzt wird dies durch eine Einführung in die Grundlagen nachhaltiger Entwicklung. Der seminaristische Teil (2 SWS) vertieft ausgewählte Themen in interaktiven Formaten: Studierende analysieren lokale und internationale Praxisbeispiele, entwickeln eigene Projektideen, simulieren kommunale Entscheidungsprozesse oder untersuchen Zielkonflikte zwischen Klima-, Biodiversitäts- und Sozialzielen. Ziel ist es, die Themen der Vorlesung kritisch-reflektierend weiterzudenken und in anwendungsnahen Kontexten zu diskutieren. Der Beleg als Modulprüfung baut auf diesen Vertiefungen auf und fördert eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten.
Wintersemester (Zittau): Themenimpulse und Vertiefung
Im Wintersemester widmet sich die Ringvorlesung Nachhaltigkeit am Campus Zittau aktuellen Fragestellungen an der Schnittstelle von Umweltveränderung, gesellschaftlicher Transformation und Krisenresilienz. Der Vorlesungsteil (2 SWS) bietet dazu eine thematisch breite Grundlage: Nach einem einführenden Überblick über Nachhaltigkeitskonzepte und deren historische Entwicklung werden zentrale Themen wie Biodiversität, Grundlagen des technischen Umweltschutzes, die Auswirkungen der Bioökonomie auf globale Landnutzungsdynamiken sowie Fragen von Inklusion und Gemeinwohlorientierung behandelt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Herausforderungen im Strukturwandel, insbesondere in der Lausitz, und auf den geopolitischen Verwerfungen der Energiekrise. Ergänzt wird das Programm durch Beiträge zu blau-grüner Infrastruktur im urbanen Raum, die ökologische und soziale Leistungen vereint, sowie durch einen Beitrag zur Katastrophenresilienz unter dem Titel „Nobody can be ready for a cyclone“. Der begleitende Seminarteil (2 SWS) knüpft gezielt an die Inhalte der Vorlesungen an und dient der analytischen Vertiefung. Studierende setzen sich kritisch mit ausgewählten Themen auseinander, führen Recherchen zu konkreten Fallstudien durch und entwickeln eigene Ideen für nachhaltige Lösungsansätze. Im Mittelpunkt stehen Diskussionen zu Transformationsstrategien, Zielkonflikten zwischen Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit sowie kommunalen oder regionalen Gestaltungsansätzen. Der Seminarteil fördert damit nicht nur interdisziplinäres Denken, sondern auch Urteilsvermögen und methodische Kompetenzen. Die Prüfungsleistung erfolgt in Form eines schriftlichen Belegs, der ein selbst gewähltes Thema aus Vorlesung und Seminar aufgreift und wissenschaftlich fundiert ausarbeitet.