31. Januar 2018

Tourismus einmal mehr 'Säule' der Region

HSZG-Studierende stellen eine Konzeption für das innerörtliche Leitsystem im Lausitzer Seenland vor.

Am 23.01.2018 stellten die Studierenden des Studienganges Internationales Tourismusmanagement (M.A.) das Ergebnis ihres semesterübergreifenden Seminares vor. Ziel war die Entwicklung eines innerörtlichen Wegeleitsystems für den nichtmotorisierten Verkehr im Lausitzer Seenland, am Beispiel der Ortschaft Geierswalde. Ergebnis ist das Konzept für die Installation verschiedener Informations-Säulen, welche die Besucher des Lausitzer Seelandes innerhalb der Ortschaften zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten, Freizeiteinrichtungen und den zahlreichen Leistungsträgern lenken. Seitens der Hochschule betreute das Projekt Sebastian Benad, der besonders die Implementierung digitaler Informationsangebote in das Orientierungssystem begrüßt. Das Konzept wurde von den Vertretern des Lausitzer Seenlandes als sehr gute Grundlage für die weitere Entwicklung der Gästelenkung innerhalb der Destination bewertet, die nun im Dialog mit den Akteuren im Lausitzer Seenland weiterentwickelt wird.

Exkursion mit Vor-Ort-Analyse als Grundlage für Konzeptentwicklung

Nachdem sich die Studierenden im Rahmen einer Exkursion in das Lausitzer Seenland ein Bild von den Gegebenheiten vor Ort machen konnten, wurden die Ergebnisse in einer IST-Analyse zusammengeführt. Diese wurde durch eine qualitative Befragung der Gäste und Leistungsträger im Zielgebiet flankiert. Im Weiteren galt es zu definieren, welche Einrichtungen und Ziele innerhalb des Leitsystems berücksichtigt werden sollten. Dazu entwickelten die Studierenden einen Kriterienkatalog zur Bewertung der Leistungsträger. Dieses 26 Kriterien umfassende Analysetool ermöglicht die objektive Bewertung einzelner Ziele und Leistungsträger hinsichtlich ihrer Relevanz für das Leitsystem. Damit war die Erarbeitung der zu kommunizierenden Inhalte innerhalb des Leitsystems erfolgreich abgeschlossen.

Informationssäulen mit zahlreichen digitalen Erweiterungen entsprechen dem Megatrend der Digitalisierung im Destinationsmarketing

Im Folgenden erarbeiteten die Studenten in Teams die genaue Ausgestaltung des Orientierungssystems. Nach der Prüfung verschiedener Systemtypen auf Informationsumfang, Zielgruppentauglichkeit und Barrierefreiheit, fiel die Wahl auf ein Leitsystem in Form von Informationssäulen, welche auch dem Trend der immer stärkeren Digitalisierung der Umwelt gerecht wird. Neben klassischen Informationsinhalten wie Zielangaben mit Bildzeichen und Richtungsangabe sieht das Konzept Touchscreens mit einer interaktiven Bedienoberfläche vor. Dadurch ist der Zugriff auf sämtliche Informationsangebote des Lausitzer Seenlandes auch mehrsprachig möglich und erweitert damit die Zielgruppenansprache innerhalb der Destination. Mit der Implementierung von Kartendiensten in das User Interface hat der Gast die Möglichkeit konkrete Ziele auf der digitalen Karte auszuwählen und sich die exakte Routenführung abzurufen. Vervollständigt wird das Informationsangebot durch einen in die Informationssäule integrierten W-LAN-Hotspot, mit welchem die Gäste der Destination frei auf das Internet zugreifen können. Zukunftsweisend ist die Implementierung der „Beacon-Technologie“ in das Leitsystem. Diese ermöglicht das Übertragen von Push-Benachrichtigungen, welche besonders für das touristische Marketing verwendet werden können. Bei Einsatz dieser Technologie wäre das Lausitzer Seenland einer der Innovationstreiber im deutschlandweiten Tourismus.

Konzeptionelle Planung an der Hochschule Zittau/Görlitz erfolgreich abgeschlossen

Nach der Fertigstellung der Ausgestaltungspläne der Informationselemente mussten noch die Standorte für diese definiert werden. Die Erkenntnisse aus der Vor-Ort-Analyse bildeten hierfür die Grundlage. Insgesamt sind für die Ortslage Geierswalde drei große Informationssäulen an den Anknüpfpunkten zur überörtlichen Wegweisung vorgesehen. Vervollständigt wird das Orientierungssystem durch diverse einzelne Wegweiser, welche die Gäste konsistent an ihr Ziel navigieren.

Als weitere Schritte identifizierten die Studierenden im Gespräch mit den Praktikern aus dem Lausitzer Seenland die Entwicklung eines Finanzierungskonzeptes, die Prüfung von Fördermöglichkeiten zur Realisierung der Konzeption, sowie die konkrete Content-Planung. Seitens der Praktiker und Entscheider aus dem Lausitzer Seenland wurde der Wunsch geäußert, im Rahmen der Kooperation auch diese Schritte gemeinsam anzugehen.

Foto: M.A. Sebastian Benad
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