03. März 2015

Zivilgesellschaft als lokaler Transformationsakteur

Die Dokumentation zur 8. Novembertagung unter der Leitung von Prof. Dr. Kollmorgen ist jetzt online.

Die Chancen und Grenzen bürgerschaftlichen Engagements in lokalen Wandlungsprozessen waren Thema der 8. Novembertagung 2014 unter der Leitung von Prof. Dr. Raj Kollmorgen von der Fakultät Sozialwissenschaften. Mehr als 70 Gäste aus Dresden, Berlin, Wien und der Region erörterten, wie Zivilgesellschaft Initiator lokaler Veränderungsprozesse in ländlichen Regionen und Klein-/Mittelstädten sein kann; welche Motive für die Akteure ausschlaggebend sind; welche Handlungschancen und Wirkungen sie erzielen; welcher Strukturen bürgerschaftliches Engagement bedarf und was dies für das Verhältnis zu Markt‐ und Staatsakteuren bedeutet.

Drei Fachvorträge rahmten das thematische Feld aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven.  Die Auswirkungen der Ökonomisierung von Stadtregierungen auf bürgerschaftliches Engagement schilderte die Europäische Ethnologin Anna Eckert (Universität Wien). Die Grenzen der Zivilgesellschaft stellte Prof. Dr. Raj Kollmorgen (Management Sozialen Wandels, HS Zittau/Görlitz) dar, während  der Soziologe Michael Thomas (BISS e.V.) die Handlungsspielräume zivilgesellschaftlicher Akteure im gesellschaftlichen Transformationsprozess in ländlichen Räumen  problematisierte.

In Tischgesprächen gaben unterschiedliche Akteure Impulse aus der Praxis und diskutierten Motive, Rahmenbedingungen und Hürden regionaler Bürgerinitiativen, Netzwerke oder Vereine in Bereichen der Regionalentwicklung, Car-sharing im Dreiländereck, grenzüberschreitender Freiwilligendienste, Energiegenossenschaften in Sachsen, politischen Bürgerbeteiligungsprozesse in Kommunen und neuen Wirtschaften des Teilens.

FAZIT: Um die vielfältigen Mitgestaltungspotenziale zivilgesellschaftlicher Akteure auf lokaler Ebene als Handlungsmacht neben Markt und Politik in den sich vollziehenden Transformationsprozessen entfalten zu können, brauchen diese eine empathische Kultur des Miteinanders, gemeinsame Motive für eine Verbesserung des Bisherigen im Sinne eines  Wohlergehens in der Zukunft , verbindende und verlässliche Strukturen sowie zeitliche wie finanzielle Ressourcen um eigene Ideen „des Anders-machen-wollens“ auch umsetzen zu können.

Foto: Dipl.-Kffr. (FH) Katrin Treffkorn
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