13. Juli 2018

Habilitierte Professorin im Interview

Mit ihrer Habilitation hat Andrea G. Eckhardt die Lehrbefähigung für das Fach Empirische Bildungsforschung erhalten.

Prof. Dr. phil. Andrea G. Eckhardt hat sich an der Fakultät Humanwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg bei Prof. Dr. phil. Hans-Günter Roßbach, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Elementar- und Familienpädagogik, mit der kumulativen Habilitationsschrift "Qualitätssicherung und -entwicklung von Angeboten Frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE)" habilitiert und die Lehrbefähigung für das Fach "Empirische Bildungsforschung" erhalten. In aktuellen Publikationen untersucht sie die Qualität von Kindertagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege. Weitere Informationen zur Person und Forschungsschwerpunkten finden Sie auf folgender Webseite. Die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit führte ein Interview mit der habilitierten Professorin.

 

Sehr geehrte Frau Professorin Eckhardt, wir beglückwünschen Sie zu Ihrer Habilitation. Können Sie Ihr Thema kurz umreißen?

In Ostdeutschland besuchen ca. 50% aller Kinder unter 3 Jahren eine Kindertageseinrichtung bzw. eine Kindertagespflege; bei den über 3-Jährigen sind es sogar 96%. Kinder werden besonders dann gut in Ihrer Entwicklung unterstützt, wenn die Qualität der pädagogischen Prozesse in der Betreuung hoch ist. In meiner Habilitation untersuche ich deshalb die Qualität pädagogischer Prozesse in Kindertagesbetreuung und Kindertagespflege.

 

Was hat Sie an diesem Thema begeistert bzw. fasziniert? Wo lagen die besonderen Herausforderungen?

Frühkindliche Bildung ist in den letzten Jahren immer mehr in den Blick geraten. Zunächst stand dabei der Ausbau von Betreuungsangeboten im Mittelpunkt. Zunehmend wurde aber auch deutlich, dass neben der Anzahl von Plätzen eine gute Qualität der Betreuung gewährleistet sein muss. Über einige Bedingungen, die die Betreuungsqualität beeinflussen, weiß man aus Untersuchungen schon sehr gut Bescheid, andere sind noch wenig erforscht. Insbesondere die Betreuungsqualität für Kinder unter 3 Jahren ist ein Forschungsfeld, das bisher wenig Beachtung gefunden hat. Ich interessiere mich besonders für die Frage, unter welchen Bedingungen Kinder in Kindertagesbetreuung und Kindertagespflege gut aufwachsen und sich entwickeln können.

Eine besondere Herausforderung war für mich die Zeit zu finden, neben der Lehrtätigkeit intensiv zu forschen. Für meine Artikel habe ich v.a. auf Daten aus früheren Forschungsprojekten zurückgreifen können.

 

Sie arbeiten seit 2011 als Professorin an der Fakultät Sozialwissenschaften. Welche Auswirkungen hat Ihre Habilitation auf Ihre Lehrtätigkeit an der Hochschule Zittau/Görlitz?

Um die Qualität im System frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung zu stärken, wurden deutschlandweit Studiengänge eingerichtet, u.a. an der Hochschule Zittau/Görlitz der Studiengang Kindheitspädagogik. Meine Forschung findet direkten Eingang in meine Lehrtätigkeit: Zum einen, indem ich Theorien und Konzepte, die Grundlage meiner Untersuchungen sind, in die Lehre einfließen lasse, zum anderen indem Forschungsergebnisse in den Lehrveranstaltungen diskutiert werden.

 

Mit Ihrer Habilitation erhalten Sie die Lehrbefähigung für das Fach „Empirische Bildungsforschung“. Können Sie kurz erklären was dahinter steckt?

Die Empirische Bildungsforschung ist im Schnittfeld der Disziplinen Pädagogik, Soziologie und Psychologie angesiedelt. Sie untersucht, wie Bildungsprozesse verlaufen. Dabei kann es sich um Bildungsprozesse von Kindern in Kindertageseinrichtungen und Schule ebenso handeln wie um solche von Erwachsenen in Aus-, Fort- und Weiterbildung. Eine zentrale Frage ist auch, welche Wirkungen pädagogische Maßnahmen auf den Erwerb von Kompetenzen haben.

 

Wird dieser Bereich ab sofort Bestandteil ihres Lehrkanons?

Auch hier findet bereits eine enge Verzahnung zwischen Forschung und Lehre statt. Theoretische Konzepte aus Pädagogik und Soziologie sind Gegenstand meiner Lehre, genauso wie Methoden der empirischen Sozialforschung, die Studierende im Studiengang Kindheitspädagogik erwerben. Außerdem haben Studierende die Möglichkeit an Forschungsprojekten mitzuarbeiten.

 

Wie haben Sie während der stressigen Arbeitsphasen Ihren Ausgleich gefunden?

Das ist sicherlich immer eine Herausforderung. Mir ist es wichtig, bewusst Zeiten mit der Familie, z.B. gemeinsame Ausflüge, einzuplanen.

Prof. Andrea Eckhardt
Ihre Ansprechpartnerin
Prof. Dr. phil. habil.
Andrea G. Eckhardt
Fakultät Sozialwissenschaften
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