27. Oktober 2016

4. ZINT-Arbeitstagung an der HSZG

Im Mittelpunkt stand das Thema: Wie schulische Inklusion von Schülern mit Behinderungen gelingen kann.

Im Rahmen des Projektes »ZINT - Zusammen integrative/inklusive Schule entwickeln« fand vom 20. bis zum 22. Oktober 2016 an der Hochschule Zittau/Görlitz unter dem Titel „Wer lachend lernt, lernt Leben lieben“ die 4. Arbeitstagung ehemaliger und aktiver Teilnehmer des Zertifikatskurses Integrativer Unterricht statt. Sie führten mit Fachberatern für Integration, Mitarbeitern der Schulaufsicht, Verantwortlichen für Integration von Schülern mit Behinderungen in der Regelschule sowie Sonderpädagogen intensive Fachgespräche zur Gestaltung inklusiver Unterrichts- und Schulentwicklung. Wir begrüßten zur Tagung ca. 150 Teilnehmer aus ganz Sachsen sowie 30 Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet und Österreich. 

Die Veranstaltung wurde durch Herrn Jörg Heidig und Herrn Fabian Starosta vom KIB e. V. in gewohnt professio­neller Weise moderiert und ein vielfältiges Gesamtbild zu Fragen und Herausforderungen der Unterrichtsgestaltung in integrativen/inklusiven Lerngruppen entworfen.

Prof. Dr. Friedrich Albrecht begrüßte als Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz und Projektleiter des Gesamtprojektes die Teilnehmer und stellte die Entwicklung des Projektes ZINT, von 2008 bis zur Gegenwart in den Mittelpunkt seines Grußwortes. Neben der Weiterentwicklung des Projektgedankens stand insbesondere die Erweiterung des Projektes mit der Entwicklung der Netzwerkarbeit sowie vertiefender Fortbildungen, inklusive der Jährlichen Arbeitstagungen im Fokus. Frau Petra Zeller hielt das Grußwort für das Sächsische Staatsministerium für Kultus, als Begleiter der inhaltlichen Weiterentwicklung des Projektes seit dem Start im Jahr 2008 sowie als Projektmittelgeber.  Dr. Peter Jogschies überbrachte die Grüße des Prorektors für Bil­dung und Internationales der Universität Leipzig sowie des Institutes für Förderpädagogik als Vertreter des Projektpartners.

Die Eingangsreferate am ersten Tagungstag hielten Prof. Dr. Erwin Breitenbach von der Humboldt Universität Berlin mit der Frage Inklusive Diagnostik? Notwendigkeit diagnostischer Kompetenzen im inklusiven Unterricht und diagnostische Aufgaben für Lehrer.

Jörg Heidig, Diplomkommunikationspsychologe, Organisations- und Prozesspsychologe unter der Fragestellung: Anspruch an individuelle Förderung mit multiprofessioneller Kompetenz und Kooperation gerecht werden oder wie kann multiprofessionelle Kooperation zwischen Lehrern verschiedener Schularten zur individuellen Förderung beitragen?

Die zweite Vortragsreihe griff zwei spannende Themen auf.

Dr. Barbara Schratz vom Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung, Zentrum für lernende Schulen an der von der School of Education, Universität Innsbruck, Österreich hatte insbesondere die Frage des Wohlergehens für Lehrer und Schüler als entscheidenden Faktor für Lernen und Lernerfolg im Visier Ihrer Ausführungen. Ihr Vortrag stand unter der Überschrift Resilienz, Inklusion und die Freude am Lehren und Lernen.

Jana Thiele und Dr. Angelika Wolters stellten Materialien, Vorgehen und Herausforderungen bei der Entwicklung guter Schulpraxis vor. Unter der These viele starke „Ichs“ führen zu einem lebendigen „Wir“ stellten Sie die Faktoren für erfolgreiche Schul- und Unterrichtsentwicklung vor und präsentierten an Hand einzelner Faktoren mögliche Wege einer gelungenen Schulentwicklung. Dafür luden Sie die Teilnehmer zu einer exemplarischen Stippvisite ein.

Prof Dr. Birgit Werner von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg lud die Teilnehmer am Freitag zum Nachdenken über die Frage: Ist inklusiver Unterricht auch guter Unterricht? Inklusiver Unterricht im Spannungsfeld von Bildungsstandards und individuellen Kompetenzen ein.

Und Dr. Sven Basendowski konnte das Thema mit der internationalen Perspektive: Jugendliche in erschwerten Lebenslagen zwischen Schule und Ausbildung in der Schweiz, in Finnland und den USA bereichern.

Werkstattangebote und Workshops zur Förderung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf sowohl aus der Betroffenen - als auch aus der Fachperspektive sowie Möglichkeiten der Kooperation und wertschätzenden Zusammenarbeit mit den Sonderpädagogen an den Förderschulen sowie Förderzentren in Sachsen rundeten die Angebote mit fachlichen Impulsen zur inklusiven Schul- und Unterrichtsentwicklung ab. Das Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig war mit allen Fachbereichen in den Workshops aktiv.

Den Schlusspunkt setzte der Humorist Peter Schulze, der das Thema aus der Perspektive eines Gelontologen interpretierte und die Lachmuskeln der Teilnehmer zum Abschluss noch einmal richtig strapazierte. So verließen die Teilnehmer gestärkt und mit vielen fachlichen Impulsen und individuellen Eindrücken die 4. Arbeitstagung.

Vom Behindertenverband Leipzig e. V präsentierte Gunter Jähnig die tollen selbst entwickelten didak­tisch methodischen Lern- und Spielmaterialien zum Thema „Barrierefreiheit spielend lernen“ und die Comenius-Buchhandlung Görlitz lud die Teilnehmer an einem Literaturtisch zum Stöbern und Mitnehmen von entsprechender thematischer Fachliteratur ein.

Der erste Tagungstag fand am Abend im VINO E Cultura beim Meet and Talk und der Gelegenheit zum Austausch sowie zum Knüpfen neuer und Aktivieren bestehender Kontakte, auch dank des gesamten Restaurantteams unter Leitung von Frau Simone Apitz, einen tollen Ausklang. Die Mentalisten Thomas Majka und Vincent Frommer luden uns zu Ihrem witzigen und charmanten Gedankenexperiment ein und brachten Lehrer wie Wissenschaftler zum Erstaunen. Die noch am Ende der Tagung der Gedanke bewegte „Wie machen die das bloß?“ – und bestimmt dazu beiträgt, dass wir den ein oder anderen Teilnehmer zur kommenden Tagung im Oktober 2017 wiedersehen.

Unser Dank gilt allen Unterstützern der Tagung: Sandro Hänseroth für die Tagungsdokumentation, Jürgen Möldner für die technische Unterstützung, sowie der Unterstüt­zung durch die Studierenden der Hochschule bei der Tagungsorganisa­tion.

Dank geht auch an die Hausmeister Herrn Otto, Herrn Zucker und Herrn Zenker sowie Frau Kru­sche vom Büro der akademischen Verwaltung für die Unterstützung der Tagungsorganisation. Dem Catering- und Gastro­nomieservice Kelichhaus in Görlitz gelang es wieder die Teilnehmer der Tagung kulinarisch zu begeistern.

Während der Tagung konnten die engagierten Pädagogen aller Schularten ihr Fachwissen vertiefen, Erfahrungen teilen und eigene Kompetenzen mit dem Ziel erweitern, zusammen Ideen und Lösungen zu finden, um Herausforderungen auf dem Weg zu inklusiver Schulentwicklung zu meistern.

Wir sagen Danke für die Unterstützung der Tagung durch die Hochschule Zittau/Görlitz und freuen uns auf die 5. Tagung im Herbst 2017, dann mit neuen Themen zur integrativen/inklusiven Unter­richts- und Schulentwicklung.

Ihre Ansprechpartnerin

»Projekt ZINT Zusammen integrative/inklusive Schule entwickeln« 

Institut für Bildung, Information und Kommunikation

Hochschule Zittau/Görlitz

Dr. Petra Koinzer

Telefon: 03581/374 4258

E-Mail: p.koinzer(at)hszg.de