Professor Raj Kollmorgen mit einem Vortrag in der Ringvorlesung "Grenzen, Umbrüche, Transformationen: Künste und Kulturen vor und nach 1989/90" der Universität Leipzig
Im Rahmen der Ringvorlesung „Grenzen, Umbrüche, Transformationen: Künste und Kulturen vor und nach 1989/90“, die in diesem Sommersemester an der Universität Leipzig in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung stattfindet, wird Professor Raj Kollmorgen am 29.04.2025 von 17 bis 19 Uhr seinen Vortrag "Ex/Post oder: Das (diskursive) Erbe der Einheit in der (Post-)Transformation“ auf dem Campus Augustusplatz im Hörsaal 12 halten. Er behandelt die heutigen (wissenschaftlichen, massenmedialen, belletristischen usw.) Diskurse über Ostdeutschland, die deutsche Einheit und die gegenwärtigen Herausforderungen, welche auf die Vergangenheit verweisen. Ohne eine Rekonstruktion des transformativen Bruches 1989, der frühen Vereinigungslogik und der dadurch entstandenen Diskursformierung bleiben nicht nur die Beiträge, Konfliktkonstellationen und Handlungsstrategien in den deutsch-deutschen Diskursen bis in die Gegenwart hinein un- bzw. missverständlich. Auch die Wahrnehmungs- und Urteilsmuster im Streit um die Gegenwarts- und Zukunftsgestaltung – zwischen "Transformationsmüdigkeit", "ostdeutscher Demokratieskepsis" und besonderer "ostdeutscher Transformationskompetenz" – können ohne historische Perspektive kaum angemessen erklärt werden. Der Vortrag erkundet dieses Terrain und unterbreitet einen historisch-soziologischen Interpretationsansatz.