12. Januar 2022

Pflege studieren? Ab Winter 2022 an der Hochschule Zittau/Görlitz!

Die Studiengangsverantwortlichen Prof. Knoll und Prof. Heese im Gespräch über den neuen Studiengang Pflege.

Was gibt es über den neuen Studiengang Pflege zu wissen?

Autorin: Johanna Steuber

Ab dem Wintersemester 2022 soll an der HSZG der neue Studiengang „Pflege“ angeboten werden. Hier kommt

Pflege studieren? Warum?

Pflegepersonal ist aktuell gefragter denn je. Eine berufliche Laufbahn in diesem Bereich gilt als sichere Bank mit Zukunftschancen. Dies ist natürlich einer der Gründe, weshalb junge Menschen bereits vorab großes Interesse am neuen Studiengang Pflege der HSZG bekundet haben. Eine der meistgestellten Fragen in Bezug auf das Fach Pflege ist dann aber oft: Warum Pflege studieren? Werde ich durch eine Ausbildung nicht besser auf die Praxis vorbereitet?

Prof. Martin Knoll und Prof. Renate Heese kommen beide aus der Praxis, sie kennen die verschiedenen Bereiche, in denen man pflegerisch tätig werden kann, aus eigener Erfahrung. „Es ist ein Mythos, dass ein Studium per se weniger Praxis ermöglicht als eine Ausbildung“, stellt Prof. Knoll klar. Das Pflegeberufegesetz schreibt den notwendigen praktischen Anteil für alle Ausbildungswege vor. Nur so sei es überhaupt gewährleistet, dass das Staatsexamen im Fach Pflege im Anschluss zur praktischen Tätigkeit berechtigt.

Das Studium bietet ein Plus an wissenschaftlichem Know-How

Frau Prof. Heese ergänzt ihren Kollegen:

„Es geht uns in diesem Studiengang auch darum, dass den Studierenden ein umfassendes wissenschaftliches Know-How vermittelt wird, das ihnen ermöglicht, über den Tellerrand hinauszublicken.“

Das Vermitteln fundierten theoretischen Wissens solle die Absolventinnen und Absolventen im Anschluss an das Studium dazu befähigen, strukturelle Zusammenhänge zu verstehen und hierdurch selbst kreative Lösungen für neue Herausforderungen entwickeln zu können. Für Prof. Knoll waren genau diese Kompetenzen ausschlaggebend dafür, nach seiner Ausbildung im Krankenhaus das Fach Pflege zu studieren. Laut dem Gründungsprofessor ist es gerade in Berufen, in denen man so viel Verantwortung für andere trägt, unerlässlich, durchdachte Handlungsbegründungen für sein Vorgehen vorweisen zu können.

Der Studiengang Pflege erweitert die beruflichen Perspektiven, auch international

Ein weiterer wichtiger Punkt, der das Studium attraktiv mache, sei das breite Handlungsfeld, das sich hierdurch erschließe, betonte Prof. Knoll. Natürlich sei es möglich, nach dem Bachelorabschluss in der Pflege zu arbeiten, wobei bereits hier die Einsatzbereiche weit über die Tätigkeit im Krankenhaus hinaus gehen – auch die Arbeit in Selbstständigkeit ist damit beispielsweise möglich, z.B. in der häuslichen Pflege. Doch darüber hinaus sei eine Spezialisierung durch verschiedene Masterstudiengänge möglich und anschließend eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule. Der Abschluss berechtige außerdem zum Einsatz in administrativen und organisatorischen Bereichen, z.B. bei der Umgestaltung der Pflegestrukturen im Allgemeinen oder auch der Verbesserung der Pflegesituation im ländlichen Raum, fügte der Gründungsprofessor an. Laut Verantwortlichen legt der Studiengang großen Wert auf Interdisziplinarität z.B. durch Module in Betriebswirtschaft und Management oder Psychologie und Soziologie. Frau Prof. Heese ergänzt zudem, dass es durch die Angleichung des Abschlusses an den europäischen Standard ohne weiteres möglich sei, sowohl seine praktische Tätigkeit als auch die Hochschullaufbahn im europäischen Ausland weiterzuführen.

ältere Frau im Bett, mit Pflegerin

Die Anwendungsbezogenheit im Studium wird nicht nur durch Praktika gewährleistet

Um die Studierenden optimal auf ihr späteres Berufsfeld vorzubereiten, sieht der Studiengang mehrere Monate praktische Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Pflege (Akut- und Langzeitpflege, ambulante Pflege bzw. Hauskrankenpflege, Seniorenheim, Pädiatrie, Psychiatrie, etc.) vor. Es müssen insgesamt sieben Praktika inklusive Begleitseminaren absolviert werden, für die 69 Kooperationspartner in der Region zur Verfügung stehen.

Zusätzlich richtet die Hochschule aber noch ein sogenanntes Skills-/Sim-Lab ein, also ein Pflege-Simulations-Labor. Hier werden Studierende schon vor dem ersten Kontakt mit echten Patientinnen und Patienten auf verschiedene Situationen vorbereitet. Hier werden unterschiedliche Settings nachgebaut – darunter ein Krankenhauszimmer, ein Altenheimzimmer aber auch ein Zimmer der häuslichen Pflege. Dort lernen die Studierenden mithilfe von Patienten - Dummies, fachlich richtig zu pflegen, verständlich zu kommunizieren und sich zum Schutz ihrer eigenen Gesundheit richtig zu verhalten. Dazu zählt unter anderem richtig zu heben und auf Hygiene zu achten. Die Erfahrungen werden dann gemeinsam mit der Seminargruppe ausgewertet.

Wie die beiden Studiengangsverantwortlichen soll auch das restliche Lehrpersonal des Studiengangs, welches kommendes Jahr berufen wird, Praxiserfahrung vorweisen können. Geplant sind außerdem Gastvorträge von Lehrenden anderer Hochschulen aber auch von Expertinnen und Experten aus der Arbeitswelt. Es sollen zudem regelmäßig Exkursionen stattfinden. Der Dialog zwischen Lehrenden und Studierenden soll im Studium auf keinen Fall zu kurz kommen, sodass möglichst viele Perspektiven beleuchtet und aufgezeigt werden können.

Studierende am Notebook

Ein Studium ist auch ohne Abitur möglich

Die Zugangsvoraussetzungen für den neuen Studiengang Pflege sind überschaubar. Natürlich wird der Nachweis über die allgemeine Hochschulreife benötigt, aber auch eine Berufsausbildung oder Meisterprüfung berechtigt nach bestandener Zugangsprüfung nach § 17 Abs. 5 SächsHSFG zur Zulassung. Weiterhin werden ein Führungszeugnis sowie ein ärztliches Attest über die physische und psychische Geeignetheit der Bewerber und Bewerberinnen verlangt sowie ein Nachweis der Standard-Impfungen (Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln).

Darüber hinaus gibt es einige Voraussetzungen, die nicht gefordert, aber wünschenswert sind, wie erste praktische Einblicke in das Berufsfeld, das Interesse an wissenschaftlichem Arbeiten, ein hohes Verantwortungsbewusstsein und natürlich eine solide Sozial- und Kommunikationskompetenz.

Wo bekomme ich mehr Informationen?

Prof. Heese und Prof. Knoll sind voller Vorfreude und bereits mit Eifer bei den Vorbereitungen. Sie sind überzeugt, dass der neue Studiengang ein Erfolg werden wird. Sie stehen bei Nachfragen auch persönlich für ein Gespräch zu Verfügung. Wer also noch mehr erfahren oder spezielle Informationen erhalten will, die sich nicht mit der allgemeinen Studienberatung oder mit Blick auf die Studiengangswebsite klären lassen, der kann seine Fragen einfach an pflege@hszg.de schicken und wird schnell eine Antwort erhalten.

 

fachlicher Ansprechpartner

Foto: Prof. Dr. rer. medic. Martin Knoll
Prof. Dr. rer. medic.
Martin Knoll
Fakultät Management- und Kulturwissenschaften
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