02. Dezember 2025

Das beste Plätzchen!

Staatsminister Sebastian Gemkow besucht die HSZG im Celsiuz zum gemeinsamen Plätzchenbacken und Austausch mit Studierenden aus dem internationalen Raum.

Hoher Besuch aus der (Wissenschafts-)Politik Anfang Dezember an der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG). Zu Gast an der HSZG im CELSIUZ, dem Co-Creation Lab der HSZG, waren Anfang Dezember der Sächsische Staatsminister für Wissenschaft, Sebastian Gemkow, und der Bundestagsabgeordnete Florian Oest (CDU, Mitglied des Bundestags für den Landkreis Görlitz). Auf der Agenda des Besuchs: das Thema Internationalisierung, die internationale Positionierung des Freistaates Sachsen sowie Erfahrungsberichte von internationalen Fachkräften und Studierenden. 

Welche Perspektiven bieten Wissenschaft und Politik bzw. Sachsens Hochschulen mitsamt der HSZG für Studierende und Forschende aus dem europäischen und internationalen Ausland? Welche Erwartungen haben internationale Studierende an die HSZG, den Standort Sachsen und regionale Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft? Und wie gestalten sich aktuell und in Zukunft die Lebens- und Arbeitsbedingungen für internationale Fachkräfte in Sachsen und der Oberlausitz? 

Allein: Gegenwärtig beträgt der Anteil der international Studierenden an der HSZG 28 Prozent. Die Studierenden kommen aus über 50 Nationen. Die internationale Mobilität fördert die HSZG durch die Kooperation mit 167 Partnerinstitutionen in 49 Ländern. 

Freistaat Sachsen braucht internationale Fachkräfte

Wissenschaft ist international. Für eine erfolgreiche Internationalisierung braucht es den Schulterschluss zwischen Hochschule, Bund und Freistaat.

Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch, Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz

Mit seinen Begrüßungsworten betonte der Rektor der HSZG, Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch, dass der Freistaat Sachsen Internationale Fachkräfte brauche und leitete damit zu der zwanglosen Veranstaltung über. 

Zwanglos und anders als sonst üblich?! – Einen Tag nach dem 1. Advent kamen (Wissenschafts-)Politik, Hochschule und junge internationale Fachkräfte und Studierende nicht bei einer Konferenz, Panel-Diskussion oder ähnlichen Formaten zusammen, sondern zum vorweihnachtlichen Plätzchenbacken im CELSIUZ, dem Transferlabor der HSZG und des Verbundprojekts Saxony⁵

„Wir wollen junge Fachkräfte für Sachsen gewinnen. Es ist spannend, mit internationalen Studierenden und Fachkräften persönlich ins Gespräch zu kommen und zu hören, wie motiviert diese jungen Menschen sind“, erläutert der Sächsische Staatsminister für Wissenschaft, Sebastian Gemkow. 

Florian Oest nimmt Bezug auf Sachsens Rolle in der Halbleiter- und Chip-Industrie: „Wie können wir angesichts des Strukturwandels neue regionale Kräfte bündeln und fördern? Zum Beispiel indem wir anstreben, dass der Chip der Zukunft in Sachsen entwickelt wird, gemeinsam mit talentierten internationalen Fachkräften“, so der Bundestagsabgeordnete Florian Oest.

Internationale Vielfalt an der HSZG

Sehr international ging es zu im CELSIUZ der HSZG – und im Mittelpunkt standen die Erfahrungsberichte von internationalen Fachkräften und Studierenden. Jun Ting Loh stammt aus Malaysia. Sie studierte an der Hochschule Zittau/Görlitz Elektrotechnik, ist dort nun Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Elektrotechnik und Informatik und sagt: „Für mich war anfangs die Sprachbarriere die größte Herausforderung in Deutschland. Englisch ist in Zittau/Görlitz nicht so selbstverständlich und mein Deutsch war nicht so gut. Obwohl das deutschsprachige Studium eine Herausforderung war, habe ich mich wegen Deutschlands Ruf im Bereich Ingenieurwesen dafür entschieden. Zudem sind die Lebenshaltungskosten in Deutschland, besonders in Zittau, durch das gebührenfreie Studium deutlich erschwinglicher."

Varvara Kholmetska floh mit ihren Kleinkindern zu Beginn des Ukraine-Krieges aus ihrem Heimatland. In der Ukraine war sie zuvor 15 Jahre als Exportmanagerin tätig, sie spricht vier Sprachen: „In Deutschland ist es schwierig, passende Arbeit zu finden. Anerkennungen von Berufsausbildungen, Berufserfahrung oder akademischem Werdegang dauern manchmal sehr lange. Und selbst mit all diesen Dokumenten ist es sehr schwierig, eine Arbeit zu finden, was ein großes Problem für mich und andere internationale Kolleginnen und Kollegen ist.“ Varvara Kholmetska besucht in Zittau an der HSZG das Studienkolleg zur Vorbereitung auf ein Studium in Deutschland. Im Anschluss will sie in die Gesundheitsbranche und an der HSZG ein Studium „Management im Gesundheitswesen“ absolvieren. Ihr Deutsch ist sehr gut, integriert ist sie hervorragend. „Es wäre sehr hilfreich, wenn die Industrie offener sein könnte für internationale Fachkräfte. Auch die Bürokratie in Deutschland ist teilweise sehr hemmend.“ 

Tahsin Özcan kommt aus der Türkei. Von Istanbul, der Metropole am Bosporus mit 15,7 Millionen Einwohnern, ging es für ihn nach Zittau mit 25.000 Einwohnern. An der HSZG nimmt er am Studienkolleg und dem sog. DSH-Kurs teil, der interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezielt auf die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) vorbereitet. In Sachsen will Tahsin Özcan in Zukunft bleiben, wenn auch nicht in Zittau: „Leipzig ist meine Lieblingsstadt. Ich würde dort gerne Architektur studieren.“ 

Und Siddhesch Jamadade, gebürtig aus Indien, mit einem Master in Advanced Manufacturing der TU Chemnitz, und nun am Fraunhofer-Institut in Zittau als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig, bilanziert: „Wir brauchen mehr Veranstaltungen wie diese, in denen Wirtschaft, Wissenschaft oder auch Zivilgesellschaft und Politik miteinander diskutieren und erfolgreich im Austausch stehen.“

HSZG-Studiengänge Betriebswirtschaft und Integriertes Management sehr gefragt

„Die Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, wie international die HSZG aufgestellt ist. Besonders gefragt bei Studierenden aus dem Ausland sind die Studiengänge Betriebswirtschaft, Integriertes Management sowie Internationale Wirtschaftskommunikation. Aktuell kommen die meisten Incomer aus Kasachstan, Tschechien und Usbekistan, während Österreich, Lettland und Italien zu den beliebtesten Outgoer-Zielen gehören. Etwa 18 Prozent der internationalen Studierenden entfallen auf die Studienkollegiaten und -kollegiatinnen“, sagt Inna Hauf, Koordinatorin Internationales an der HSZG. 

Auch ZukLOS und DLR_School_Lab regional und international orientiert 

Zum Abschluss des Besuches des Sächsischen Staatsministers für Wissenschaft, Sebastian Gemkow, und des Bundestagsabgeordneten Florian Oest standen ein Besuch des DLR_School_Labs, des Schullabors der HSZG, und des ZukLOS (Zukunftslernort Oberlausitz) der HSZG. Hier stellte das Team um Dr. Thomas Fester Aufgaben und Ziele des Schullabors vor. Es soll Forschung für Schülerinnen und Schüler erlebbar machen und Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik wecken, auch mit einer regionalen, nationalen und internationalen Ausrichtung. „Bei uns im ZukLOS arbeiten auch viele Menschen mit einem internationalen Hintergrund. Für uns an der HSZG ist es sehr wichtig, dass wir auf diese Weise unseren Besucherinnen und Besuchern neben den naturwissenschaftlichen Inhalten auch eine internationale Perspektive vermitteln können“, sagt Dr. Thomas Fester, Leiter des DLR_School_Lab der Hochschule Zittau/Görlitz. 

Das Fazit des Besuchs aus der (Wissenschafts-)Politik: ein gelungener Austausch zwischen Politik und Hochschule, zwischen internationalen Fachkräften/international Studierenden und Wissenschaft und Politik. Der ungezwungene Rahmen – mit Plätzchenbacken und Dialog – schuf Nähe, stärkte Beziehungen und zeigte die Lebendigkeit und Offenheit der internationalen Hochschulfamilie der HSZG. 

Text: Frank Leberecht, Antje Pfitzner 

Foto: Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch
Ihre Ansprechperson
Prof. Dr.-Ing.
Alexander Kratzsch
Rektorat
02763 Zittau
Theodor-Körner-Allee 16
Gebäude Z I, Raum 1.55
1. Obergeschoss
+49 3583 612-3000