Der Oberlausitzer „Sechsstädtebund“ war im Mittelalter einer der bedeutendsten Städtebünde Europas. Der Görlitzer Jakob Böhme begann Ende des 16. Jahrhunderts als erster Philosoph seine Schriften in deutscher Sprache zu veröffentlichen. 100 Jahre später führte Christian Weise in Zittau Schulkomödien auf und ging damit, europaweit beachtet, neue Wege bei der humanistischen Bildung.
Mit dem Wachstum der Städte und zunehmendem Wohlstand entwickelten sich im Mittelalter Bildung und handwerkliche Lehre zu beachtlicher Qualität.
Mit der Industrialisierung entstanden „Höhere Bildungsanstalten“ vor allem im Maschinenbau, der Textilindustrie und im Bauwesen.
Zittauer und Görlitzer Ausbildungsstätten gewannen deutschlandweit einen guten Namen. Die Studenten- und Absolventenvereinigung „Zittauer Bauhütte“ bestimmte beispielsweise bis weit ins 20. Jhr. hinein das deutsche Baugeschehen wesentlich mit.
Die 1779 gegründete „Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften“ gilt als eine der ersten wissenschaftlichen Akademien Europas. Neben herausragenden Intellektuellen aus der Region waren auch international anerkannte Persönlichkeiten, wie Wilhelm von Humboldt, Mitglied dieser Gesellschaft.
Nach den Weltkriegen führten vorhandene funktionelle Gebäude, Lehrunterlagen und hervorragende Fachleute in Zittau und Görlitz zu Gründungen von Hoch- bzw. Fachschulen. Sie wurden zu führenden Lehranstalten ganzer Industriezweige der DDR.
Nach der Wiedervereinigung beschloss der Deutsche Wissenschaftsrat 1992 aufgrund des hohen praktischen Bezuges der bestehenden Hochschulen, ihrer Qualität und des zu erwartenden Bedarfes an Hochschulabsolventen die Gründung einer Fachhochschule. Am Doppelstandort Zittau und Görlitz entstand eine moderne Bildungseinrichtung.
Die Aufnahme von Polen und Tschechien in die Europäische Union bedeutet für die Hochschule Zittau/Görlitz eine neue Herausforderung und Entwicklungschance. Im „Internationalen Netzwerk NEISSE UNIVERSITY“ werden neue Wege der Bildungskooperation mit den Universitäten Liberec (CZ) und Wrocław (PL) beschritten.
Letzte Änderung: 1. Oktober 2018
1346:
Gründung „Sechsstädtebund“
1779:
„Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften“ in Görlitz
1836:
Eröffnung „Königlich Sächsische Gewerbeschule“ in Zittau
1840:
Gründung Zittauer „Baugewerkenschule“
1898:
Gründung „Staatliche Maschinenbauschule“ in Görlitz
1936:
„Höhere technische Staatslehranstalt“ in Görlitz
1947:
Wiedereröffnung „Bauingenieurschule“ in Zittau
1951:
Gründung „Fachschule für Schienenfahrzeuge“ in Görlitz
1951:
Gründung „Fachschule für Energie“ in Zittau
1956:
Ingenieurschule für Energiewirtschaft „Dr. Robert Mayer“ in Zittau
1958:
„Ingenieurschule für Maschinenbau“ in Görlitz
1969:
„Ingenieurschule für Elektronik und Informationsverarbeitung“ in Görlitz
1969:
Ingenieurhochschule Zittau
1988:
Technische Hochschule Zittau