Der Prozess der Endlagersuche in Deutschland

Online-Veranstaltung

Beginn 23. Oktober 2020 - 18:30 Uhr
Ende 23. Oktober 2020 - 20:45 Uhr

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) stellte kürzlich fest, dass 90 Regionen in Deutschland aus geologischer Sicht geeignet erscheinen. Damit ist ein wichtiger Meilenstein des mehrstufigen Suchverfahrens erreicht. Dieses soll ergebnisoffen, unvoreingenommen und nachvollziehbar gestaltet werden. 

In allen wichtigen Phasen soll die Öffentlichkeit einbezogen werden, um die Fehler von Gorleben nicht nochmal zu begehen.

Das Thema Endlagerung ist stark emotional besetzt und wird kontrovers diskutiert. Schnell waren nach der Veröffentlichung des BGE-Zwischenberichtes politische Stimmen, die davor warnten, dass bestimmte Regionen in den Blick geraten sind, die doch vom Braunkohleausstieg und dem Sturkturwandel ohnehin bereits stark betroffen sind.

Mit dem Suchprozess sind unangenehme Entscheidungen verbunden und es gilt einen fairen Kompromiss zu finden. Ob dies erfolgreich sein kann und ob Proteste und Blockaden vermieden werden können, liegt auch an der Gestaltung des Suchprozesses. Dieser wird nur Akzeptanz finden, wenn eine Beteiligung auf Augenhöhe stattfindet, die nötigen Informationen verständlich aufbereitet werden und auf die Unsicherheiten der rein wissenschaftlichen Analyse transparent hingewiesen wird. Damit steht der Endlagersuchprozess exemplarisch für ein neues Governancemodell, dass faktenbasiert zur herrschaftsfreien Konsensfindung im angemessenen Umgang mit anderen großen gesellschaftlichen Themen (Klimawandel, Gentechnik, Impfungen usw.) beitragen soll.

Zu diesem Problemfeld wollen wir ins Gespräch kommen. Im Format einer Online-Konferenz mit einer Paneldiskussion sollen zunächst Wissenschaftler:innen, Aktivist:innenen und Politiker:innen zu Wort kommen. Es gibt zudem auch die Möglichkeit für das Publikum Fragen an die Expert:innen zu stellen.

Geplanter Ablauf:

18:30

Beginn und Einführung: Die Endlagerung als wicked problem, Markus Will, HSZG

18:45

Vortrag: Endlagerung hochradioaktiver Abfälle in Deutschland – Historie und aktueller Stand, Prof. Dr. rer. nat. Bernd Delakowitz, HSZG

19:00

Vortrag: Zustandsüberwachung von Transport-und Lagerbehältern (z.B. CASTOR) in der Zwischenlagerung, Sebastian Reinicke, IPM/HSZG

19:15

Vortrag: Niemals Aufgeben - Einblicke in die Geschichte zur Aufgabe des Endlager - Standortes in Gorleben, Kerstin Rudek, Anti-Atom Aktivistin, Politikwissenschaftlerin

19:30

Vortrag: Keine Lagerung ist auch keine Lösung - Warum der Fortschritt so oft aus dem DaZwiScheN kommt. Eine Intervention., Prof Eckehard Binas, TRAWOS/HSZG

19:45

Paneldiskussion mit den Vortragenden und Vertretern aus der Politik und Beantwortung von Fragen aus dem Publikum

Dr. Stephan Meyer, CDU, Mitglied des sächsischen Landtags Dr. Jana Krauß, Bündnis90/Die Grünen

20:30

Ende

Bei Interesse können Sie sich gern hier anmelden: eveeno.com/954044062

Foto: Dipl.-Ing. (FH) Markus Will
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Markus Will
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