25. März 2024

„Möglich ist alles“

Luisa Walter liebt das Reisen und studiert Internationales Tourismusmanagement im Master in Görlitz. Im Gespräch erklärt sie, warum ihr mit dem Abschluss alle Türen offenstehen.

In unserer Reihe "Dein Weg zum Master" stellen wir in regelmäßigen Abständen unsere Master-Studierenden näher vor und berichten über ihre Beweggründe für die Wahl ihres ganz besonderen Studienganges, ihr Leben in der Region und ihre persönlichen Ziele.

Luisa Walter studiert Internationales Tourismusmanagement im Master in Görlitz. Besonders beeindruckend war für sie der dazugehörige Auslandsaufenthalt. Ein Gespräch über die Einfachheit des Glücks, Zielstrebigkeit und Altersvorsorge.

Die Kombination aus Wirtschaft und Reisen habe sie gereizt, sagt Luisa Walter. Sie studiert den Master Internationales Tourismusmanagement in Görlitz und steht kurz vor ihrer Masterarbeit. Für die 23-jährige war immer klar, wenn sie den Bachelor schafft, dann gehört für sie der Master automatisch dazu. Luisa Walter stammt aus Görlitz, lebt bei ihren Eltern. Sie war nie weg von zu Hause, hat quasi vor der Haustür alles gefunden, was sie für ihren Weg brauchte. Luisa Walter ging erst aufs Berufsschulzentrum mit dem Schwerpunkt Wirtschaft, entschied sich dann für den Bachelor Tourismusmanagement und hängte zielstrebig – noch während sie ihre Bachelorarbeit schrieb und verteidigen musste – den Master Internationales Tourismusmanagement hinten dran. Jetzt steht sie fast am Ende dieser akademischen Laufbahn – mit gerade mal 24 wird sie ihren Master in der Tasche haben, die Welt ihr offen stehen.

Von September bis Dezember 2023 studierte Luisa Walter auf Bali, Indonesien. International Business Studies hieß der Studiengang, eine deutsche Agentur vor Ort half mit dem komplizierten Visaprozess und war immer Ansprechpartner für die Studentin. „Die Professor*innen waren Einheimische“, sagt Luisa Walter. „Gerade die haben mich am meisten beeindruckt, die, die Indonesien nie verlassen haben. Diese Einfachheit, das glücklich sein, weil man auf der Welt sein darf – diese Lebenseinstellung werde ich so schnell nicht vergessen.“ Als sie nach vier Monaten zurück nach Deutschland kommt, fällt es ihr sofort auf: das Pessimistische und Negative der Deutschen, vielleicht ein kleiner und umgekehrter Kulturschock, mit dem Luisa Walter nicht gerechnet hatte.

Aber auch der Anfang auf Bali war nicht immer einfach. „Tropenkrankheiten und Vorsicht beim Essen, 16 Stunden Flug, das war mir alles irgendwie klar, aber dass es am Ende die anderen deutschen Studierenden sind, die mir das Leben vor Ort schwer gemacht haben, darauf war ich nicht vorbereitet“, erzählt Luisa Walter. „Es gab mir gegenüber so viele Vorurteile, weil ich aus einer sächsischen Kleinstadt an der polnischen Grenze stamme“, sagt sie. Auch sonst gab es große Unterschiede zwischen den deutschen Studierenden, erzählt Luisa Walter. Die einen mieteten sich eine Yacht, den anderen waren Selfies an Instagramhotspots wichtiger als Studieninhalte. Zumindest Luisa Walter profitiert sowohl von den schwierigen wie glücklichen Momenten, von der Erfahrung auch mal ganz allein irgendwo zu sein. „Dass ich das kann, auch gut mit mir allein sein kann, das habe ich erst auf Bali gelernt. Und dieses beeindruckende Mindset der Einheimischen, daran denke ich noch heute fast jeden Tag.“

Jetzt fragt sie sich gerade wie ihr Bali-Aufenthalt mit in ihrer Masterarbeit eingebaut werden könnte. Aber sie ist noch am tüfteln. Die Kontakte wären da, ihre Themen sind Nachhaltigkeit, Entwicklungsländer und Fernreisen. Man spürt: Luisa Walter lebt und liebt ihr Studium. „Ich bin sehr ehrgeizig“, sagt sie. Sie interessiert aktuell sehr, wie Reiseveranstalter ihre Leistungen einkaufen, bündeln und das perfekte Reiseversprechen machen. „Ich habe ein großes Herz fürs Reisen“, sagt sie. Und sie will noch mehr sehen von der Welt. Mit ihrem Studienabschluss stehen ihr alle Türen offen.

Ob ich nun in ein Hotel, zu einer Airline oder zu einem Reiseveranstalter möchte: Möglich ist alles!
Luisa Walter, Masterstudentin Internationales Tourismusmanagement

Super wäre auch, dass sie im öffentlichen Dienst und dort in Leitungspositionen arbeiten könnte, zum Beispiel für den Naturpark Zittauer Gebirge oder das Tourismusministerium Dresden. „Ich bin dank meines Studiums spezialisiert auf Tourismus, aber super breit aufgestellt was die wirtschaftliche Seite betrifft.“

Nach dem Master will sie „endlich richtig arbeiten“, wie sie sagt, ihren Eltern nicht länger auf der Tasche liegen, ihnen ihre finanzielle Unterstützung für Bali zurückzahlen. Sie denkt jetzt bereits an ihre Altersvorsorge und träumt davon, sich mit eigenem verdienten Geld Reisen auf der ganzen Welt zu ermöglichen. „Wie andere Klamotten kaufen oder Kosmetik lieben, liebe ich eben das Reisen.“

Text: Sophie Herwig

Foto: Prof. Dr. oec. Ute Pflicke
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