Der Tag der Lehre 2025 stand unter dem Motto "Zukunft lehren. Chancen schaffen".
Am 14. Mai 2025 stand an der Hochschule Zittau/Görlitz alles im Zeichen der zukunftsorientierten Lehre: Unter dem Motto „Zukunft lehren. Chancen schaffen. – Hochschullehre zwischen Bildungsgerechtigkeit und Fachkräftemangel" fand der diesjährige Tag der Lehre am Campus Zittau statt. Über sechzig interessierte Hochschulmitglieder versammelten sich, um sich mit aktuellen Fragen zur Weiterentwicklung von Hochschullehre auseinanderzusetzen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Professorin Małgorzata Maćkowiak, die den Tag der Lehre erstmals in ihrer neuen Funktion als Prorektorin für Bildung und Nachhaltigkeit begleitete. Mit spürbarer Freude sprach sie in ihren Begrüßungsworten über die persönliche Bedeutung dieses Moments und die Möglichkeit, diesen besonderen Tag aktiv mitzugestalten.
Gemeinsam mit Professor Jens Meinert, Dekan der gastgebenden Fakultät Maschinenwesen, gab sie den Startschuss für ein vielfältiges Programm mit drei inspirierenden Keynotes, einer engagierten Podiumsdiskussion und einem feierlichen Abschluss mit der Übergabe der Teilnahmebescheinigungen an die Absolvent:innen des Basiskurses Hochschuldidaktik.
Speaker: Prof. Dr. phil. Martin Goldfriedrich, Fakultät Sozialwissenschaften
In seinem Vortrag verdeutlichte Professor Martin Goldfriedrich, wie Hochschullehre durch inklusionsdidaktisches Denken und Handeln gerechter und wirksamer gestaltet werden kann. Er stellte u. a. das „Inklusionsdidaktische Netz“ als innovatives Planungsinstrument vor und präsentierte Ergebnisse einer bundesweiten Studie zur Verankerung inklusionspädagogischer Kompetenzen in der Lehrkräftebildung.
„Inklusive Hochschuldidaktik bedeutet, Lehre so zu gestalten, dass sie allen Studierenden Lernräume eröffnet – unabhängig von biografischen Voraussetzungen.“
Speaker: Julia Jurczyk (Kultur und Management, 4. Semester) und Adrian Derr (Elektrische Energiesysteme im KIA-Modell, 6. Semester), Studierendenrat der HSZG
Die Vertreter*innen des Studierendenrats betonten eindrucksvoll, wie wichtig individuelle Unterstützung, Barrierefreiheit und Vielfalt im Studienalltag sind. Ihre Stimme war ein starkes Plädoyer für eine Hochschule, die Zukunft nicht nur lehrt, sondern auch lebt.
„Wir wünschen uns einen Studienalltag, der inklusiv gestaltet ist und in dem sich alle Studierenden unterstützt, gut begleitet und vorbereitet fühlen.“ Adrian Derr
„Damit Studieren auch in Zukunft für alle Menschen zugänglich bleibt, braucht es eine Hochschule, die sich weiterhin mit Herz und Weitblick für Barrierefreiheit und Chancengleichheit einsetzt – nicht als abgeschlossenes Ziel, sondern als gemeinsamen Weg.“ Julia Jurczyk
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Speaker: Prof. Dr. rer. pol. habil. Knut Petzold, Fakultät Sozialwissenschaften
Professor Knut Petzold zeigte auf, dass internationale Studierende zwar zu großen Teilen in Deutschland bleiben möchten und einen wirtschaftlichen Mehrwert darstellen, auf dem Arbeitsmarkt aber häufig übersehen werden. Hochschulen können hier eine Schlüsselrolle übernehmen, indem sie als Brücke zwischen Fachkräften und Arbeitgebern fungieren.
„Hochschulen müssen stärker als aktive Vermittler auftreten, um die Potenziale internationaler Studierender für den deutschen Arbeitsmarkt zu erschließen – mit Praxiskontakten, Zertifikaten und Sichtbarkeit.“
Hier geht es zur Präsentation.
Mehr Informationen über Prof. Dr. rer. pol. habil. Knut Petzold.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Emil Ehrentraut, Studierender im Bachelorstudiengang Kultur und Management, diskutierten Professor Martin Goldfriedrich, Professor Knut Petzold, Professorin Jana Stolz-Römmermann (Professur für Tourismusmanagement an der Fakultät Management- und Kulturwissenschaften), Aline Schulz vom Bildungsprojekt studienerfolg@saxHAW sowie Julia Jurczyk und Adrian Derr vom Studierendenrat über das Zusammenspiel von Lehre, Teilhabe und Fachkräftesicherung. Die Diskussion zeigte einmal mehr, wie wichtig eine strategisch weiterentwickelte Hochschullehre ist, die die Vielfalt ihrer Studierenden als Ressource versteht.
Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung der Teilnahmebescheinigungen zum Basiskurs Hochschuldidaktik durch Prorektorin Maćkowiak. Der Basiskurs bildet das Grundlagenmodul im Rahmen des Sächsischen Hochschuldidaktik-Zertifikats. In kompakten 60 Arbeitseinheiten wurde ein fundierter Einstieg in zentrale Themen guter Lehre – von Studierendenzentrierung über didaktische Planung bis zur Reflexion des eigenen Lehrhandelns – vermittelt.
Ich freue mich, dass so viele engagierte Lehrende unserer Hochschule den Basiskurs Hochschuldidaktik erfolgreich abgeschlossen haben. Diese Bereitschaft zur Reflexion und Weiterentwicklung ist entscheidend für eine Hochschullehre, die Studierende wirklich erreicht. Der Kurs schafft nicht nur methodisches Rüstzeug, sondern stärkt auch das Bewusstsein dafür, wie Lehre verantwortungsvoll und wirksam gestaltet werden kann.
Der Tag der Lehre 2025 hat eindrucksvoll verdeutlicht: Bildungsgerechtigkeit und Fachkräftesicherung bedingen einander. Nur eine chancengerechte, inklusive Hochschullehre vermag es, das Potenzial aller Studierenden zu entfalten und so nachhaltig zur Sicherung qualifizierter Fachkräfte beizutragen.
Wir, in unserer Hochschulgemeinschaft, versuchen, je nach unseren Möglichkeiten, unsere Zukunft, die Zukunft unserer Region zu kreieren. Wir gehen in Austausch, diskutieren, setzen uns mit mannigfaltigen Problemen auseinander und suchen nach Lösungen. Unsere jungen Menschen sind engagiert und neugierig, und wir als Hochschule unterstützen ihre Aktivitäten durch unsere Politik der Chancengerechtigkeit. Zudem binden wir sie durch individuelle Betreuung und zahlreiche Kontakte mit verschiedenen regionalen Einrichtungen und Unternehmen eng mit uns und dem Dreiländereck.
Wir freuen uns schon jetzt auf den Tag der Lehre 2026, der turnusgemäß am Campus Görlitz stattfinden wird. Auch im kommenden Jahr möchten wir gemeinsam mit Lehrenden, Studierenden und Gästen über zentrale Zukunftsfragen der Hochschullehre ins Gespräch kommen – mit neuen Impulsen, spannenden Perspektiven und dem bewährten Raum für Austausch und Vernetzung.
Ein herzliches Dankeschön geht an Professor Martin Goldfriedrich, Professor Knut Petzold und Professorin Jana Stolz-Römmermann sowie an Julia Jurczyk, Adrian Derr und Aline Schulz – für ihr großes Engagement, ihre sorgfältige fachliche Vorbereitung und die wertvollen Impulse, mit denen sie die Veranstaltung bereichert haben.
Die Prorektorin Maćkowiak richtet ihren besonderen Dank an das engagierte Organisationsteam – Daniel Winkler und Julia Rülicke – sowie an Sven Müller für die großartige fotografische Begleitung
Abschließend möchten wir uns ganz herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Tags der Lehre 2025 bedanken. Ihr Interesse, Ihre Beiträge und Ihre Offenheit haben den Tag geprägt – wir freuen uns schon jetzt auf den weiteren Austausch mit Ihnen!