18. August 2022

Augmented Reality trifft auf Halbleiterindustrie

HSZG-Forschungsgruppe SCO-TTi arbeitet an einem digital erweiterten Instandhaltungsarbeitsplatz.

In Rahmen des europäischen Großforschungsprojektes Power2Power arbeitet die Forschungsgruppe SCO-TTi mit der Infineon Technologies AG Warstein  an einem digital erweiterten Instandhaltungsarbeitsplatz zusammen.

Dazu wurde zunächst von der HSZG ein Implementierungskonzept für industrielles AR (Augmented Reality) erstellt und auf der IEEE ETFA 2021 Konferenz vorgestellt.  Auf Basis dessen fand im November 2021 ein erster Workshop zur Anforderungsanalyse und Prozessaufnahme bei Infineon in Warstein statt. Es wurde eine konkrete AR-Anwendung für eine Wartungs-Ausführung an einer Linie zur Verarbeitung von Halbleitern festgelegt. Zusammen mit einem auf AR spezialisierten Software-Lieferanten konnte dann mittels eines agilen Vorgehens eine für die Instandhalter intuitive Anwendung zur Reduzierung der kognitiven Wissensarbeit und für handfreies arbeiten programmiert werden.

Zur Prüfung der Applikation erstellte die HSZG einen an das Original angelehnten modellhaften Instandhaltungsplatz, mit dem im SCM-Lab einleitend die eigens entwickelten Test-Szenarien ausgeführt wurden.  

Somit waren die Voraussetzungen geschaffen, um vom 20. bis 21. Juni 2022 sowohl im SCO-TTi SCM-Lab an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen als auch virtuell begleitend einen zweiten Workshop zum Thema „AR-gestützter Arbeitsplatz in der Instandhaltung“ durchzuführen.

Dieser hatte das Ziel, die im Rahmen des Projektes konzipierte und erstellte AR-Anwendung mit der Microsoft HoloLens 2 intensiv und personenabhängig zu testen und auszuwerten, um die nächsten Schritte für eine finale Abnahme und Freigabe des Gesamtsystems zu bestimmen.

Links: Live-Stream der Perspektive des Nutzers der AR-Brille für die online zugeschalteten Kolleginnen und Kollegen. Rechts: Nachbildung eines Werkzeugteiles zur Wartung und Mittel zur Durchführung der Experimente
Fotos: HSZG Links: Live-Stream der Perspektive des Nutzers der AR-Brille für die online zugeschalteten Kolleginnen und Kollegen. Rechts: Nachbildung eines Werkzeugteiles zur Wartung und Mittel zur Durchführung der Experimente

Die Partner aus Warstein konnten die Anwendung selbständig mit der AR-Brille und am Instandhaltungsmodell testen bzw. den Stream aus der Perspektive des Nutzers in Echtzeit aus der Ferne verfolgen.

Die Anwendung ermöglicht die Einblendung der Wartungsschritte und Anzeige zusätzlicher Informationen wie Abbildungen direkt am Werkzeug. Dadurch erfolgt eine kognitive Unterstützung für (noch) unerfahrene und erfahrene Mitarbeitende bei der aufwändigen Wartung eines Maschinenwerkzeugs für die Halbleiterproduktion. Außerdem ermöglicht die AR-Technologie, dass die Expertinnen und Experten durch die Augen des Mitarbeitenden sehen können und ihn leiten können.

Besonders bedanken möchten wir uns auch bei den Mitarbeitenden der Hochschulschlosserei für die unkomplizierte Unterstützung bei der Erstellung des Werkzeugs.

Für die nächsten Schritte suchen wir Teilnehmende für weitere Experimente mit der AR-Brille und der Instandhaltung an unserem Werkzeugmodell und unserem Maschinenpark. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Herrn und/oder Herrn .

Foto: Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil
Ihre Ansprechperson
Prof. Dr. rer. pol.
Sophia Keil
Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen
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The Work underlying this publication was supported by the project Power2Power. It is funded by the ECSEL Joint Undertaking (JU) under Grant Agreement No. 826417. The JU is supported by the EU program for research and innovation Horizon 2020. The project is co-funded by the consortium partners and national grants from Austria, Germany, including the Free States of Saxony and Thuringia, Belgium, Italy, Spain, Romania, Finland, Hungary, the Netherlands, Slovakia, and Switzerland. Parts of the work have also been funded by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) under the grant number 03WIR2704. The responsibility for the content of this publication lies with the authors and does not necessarily reflect the opinion of the JU or the BMBF.