04. April 2022

"Dem Bauchgefühl vertrauen"

Am 2. April fand die Neisse-Elektro statt. Laura Engemaier beschreibt im Interview ihre Erfahrungen als Teilnehmerin vom letzten Jahr.

Bei der diesjährigen Fern-Olympiade in Elektrotechnik - der Neisse-Elektro 2022 - stellten sich am 2. April Schüler*innen aus Polen, Tschechien und Deutschland einem anspruchsvollen Wettbewerb.

Laura Engemaier hat im letzten Jahr sehr erfolgreich an der Neisse-Elektro teilgenommen. Im Interview erzählt sie von kniffligen Schaltungen, unvergesslichen Momenten und warum man manchmal auf sein Bauchgefühl hören sollte.

Laura, du warst bei der letzten Neisse-Elektro-Olympiade die beste Teilnehmerin aus Deutschland und hast insgesamt Platz zwei belegt. Herzlichen Glückwunsch! Kannst du dich erinnern, wie du dich bei der Ergebnisverkündung gefühlt hast?

Als ich das Ergebnis erfahren habe, war ich gerade auf dem Weg eine Freundin vom Bus abzuholen. Mir ging es nicht so gut, da ich gerade eine Corona-Infektion hinter mir hatte, weswegen ich meine schriftlichen Abiturprüfungen verpasst hatte. Also war die Verkündigung ein großer Lichtblick und hat mir ziemlich die Woche gerettet. Meine Freundin hat sich sehr für mich gefreut. Ich glaube, das wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

Wie hast du dich auf die Neisse-Elektro vorbereitet?

Ich habe zusammen mit den anderen Teilnehmenden vom Christian-Weise-Gymnasium bei Zusatzstunden zur Vorbereitung bei unserem Physiklehrer mitgemacht und zusammen mit einer Mitschülerin haben wir die vorhergehenden Olympiaden durchgerechnet.

Was für Aufgaben mussten gelöst werden? Wie leicht oder schwer fiel es dir, auf die Lösungen zu kommen?

Die Aufgaben sind nun schon etwas länger her. Ich weiß noch, dass die erste ein Schaltungssystem war, wo man Spannung, Stromstärke und Widerstand von den einzelnen Abzweigungen berechnen musste und ich die erstmal übersprungen habe. Am Ende habe ich nur den Schaltplan gezeichnet und angefangen, etwas auszurechnen in der Hoffnung noch ein paar Punkte zu bekommen. Die zweite Aufgabe lief viel besser und bei der dritten ging es um einen bestimmten Elektromagneten, von dem ich noch nie gehört hatte. Aber anscheinend hatte ich richtig geraten, wie die Aufgabe zu lösen war. Die Aufgaben waren eine Herausforderung, aber mit der Vorbereitung konnte man ein paar Parallelen erkennen und so den Lösungsansatz finden. Auf jeden Fall hilft es, sich nicht an Aufgaben aufzuhängen und auch mal dem Bauchgefühl zu vertrauen (das kommt ja irgendwo her), wenn man sich nicht hundertprozentig sicher ist.

Pandemiebedingt musste die Veranstaltung online stattfinden. Wie fandst du die Organisation und Durchführung der Neisse-Elektro?

Die Organisation fand ich super und im Nachhinein finde ich die Entscheidung, es online stattfinden zu lassen, sehr gut, da ich bereits während der Veranstaltung erkrankt war und ansonsten nicht hätte teilnehmen können. Auch wenn mich die Erzählungen von der Live-Veranstaltung etwas neidisch gemacht haben auf das, was wir verpasst haben, bin ich sehr dankbar für die Gelegenheit.

Was stellst du dir für deine Zukunft vor?

Für meine Zukunft hoffe ich die Balance zwischen meinen Hobbys (an der Stelle Gruß an meine zweite Familie im Zirkus Applaudino) und der Wissenschaft zu finden und hoffe natürlich auch mal bei den ganz Großen mitforschen zu dürfen.

Neisse-Elektro 2022

Die Neisse-Elektro ist eine Elektrotechnik-Olympiade, die seit 1994 mit Schüler*innen aus der Dreiländerregion durchgeführt wird. In diesem Jahr fand sie bereits zum 28. Mal statt.

Jeweils zwanzig Schülerinnen und Schüler aus Polen, Tschechien und Deutschland waren aufgerufen, sich online am 2. April 2022 dem Wettstreit im Bereich MINT zu stellen.

Das Interview führte Cornelia Rothe.

Foto: Dipl.-Ing. (FH) Egmont Schreiter
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