Podiumsgespräch zum Thema „Ehemaliges Hochschulgebäude Haus ZIII" am 22. Januar 2020.
Bis 2018 stand hier das Verwaltungsgebäude der Hochschule Zittau/Görlitz. Es hatte interessante Vorgänger. Beginnend mit dem 1361 erbauten "Kaiserhaus" von Karl IV. Der Eintritt zu der öffentlichen Veranstaltung ist frei (16.15 Uhr, Haus ZIV, Hörsaal Theodor-Körner-Allee 8, 02763 Zittau).
Der Besuch lohnt sich! Auch um ausgestellte historische Fundstücke zu sehen, die z.T. erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden. Deren Bezug zum Kaiserhaus wird von den anwesenden Experten diskutiert und bewertet. Äußerst interessant ist sicher auch die Öffnung einer hermetisch verschlossenen "Zeitkapsel", die 1971 bei der Grundsteinlegung des Hochschulgebäudes versenkt wurde.
Der Bau dieses Gebäudes brachte die Grundmauern des einst in unmittelbarer Nachbarschaft zur mittelalterlichen Pfortmühle errichten Kaiserhauses zu Tage. Seine Steine waren im 16. Jahrhundert abgetragen und für das Zittauer "Salzhaus"verwendet worden. Der Abriss des Kaiserhauses 1516 und die Verwendung der Steine für das Salzhaus sind durch die Geschichtsschreibung verbürgt. Daran gibt es keinen Zweifel. Die Experten werden in der Podiumsdiskussion der Frage nachgehen, ob die Steinfunde, die bei der Sanierung des Salzhauses (1998-2001) gefunden wurden datiert werden können, so dass sie dem Hochbau des Zittauer Kaiserhauses zugeordnet werden können. Diese Steinfunde werden zur Veranstaltung erstmals öffentlich präsentiert. Herr Dr. Knüvener hat sich mit der Frage der Datierung der Steinfunde befasst und Herr Dr. Westphalen wird als Archäologe ausführen, wie wir Klarheit bezüglich der zu vermutenden Fundamentreste des Zittauer Kaiserhauses schaffen können.
Diskutiert wird auch, wie es mit dem historischen Platz (hier steht mit einer uralten Platane auch der wohl älteste Baum Zittaus) weiter geht. Der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker hat sein Kommen zugesagt. Auch der designierte Rektor der Hochschule Prof. Alexander Kratzsch wird anwesend sein. Beide werden ihre Vision zur künftigen Gestaltung des historisch bedeutsamen Platzes darstellen – aus Sicht der Hochschule bzw. aus Sicht der Stadt. Ebenso erscheint der Direktor der Städtischen Museen Zittau Dr. Peter Knüvener und auch Dr. Thomas Westphalen vom Landesamt für Archäologie. Hochschulmitarbeiter Dr. Wolfgang Menzel hat in den zurückliegenden Jahren umfangreiche Recherchen zur Geschichte dieses traditionsreichen Baufeldes angestellt. Er wird das Podiumsgespräch moderieren.
Mit den Gründungsarbeiten für das ehemalige Verwaltungebäude der Hochschule wurden 1971 die mächtigen Fundamente des Kaiserhauses (Foto) leider größtenteils entfernt. Die längs der Theodor-Körner-Allee verlaufenden Mauerreste sollten davon jedoch nicht betroffen sein, da sie außerhalb des damaligen Baufeldes lagen. Natürlich wird im Rahmen der Gesprächsrunde auch die Nutzung des damaligen Hochschulgebäudes zur Sprache kommen. Ralf Ulbrich, Dezernent Technik und Gebäudemanagement der Hochschule, ist dazu bestens aussagefähig.
Glücklicherweise entdeckte Verwaltungsmitarbeiterin Luisa Görtz im Sommer 2017 den Grundstein des Gebäudes wieder. Dadurch konnte er und die seit der Grundsteinlegung am 25. Oktober 1971 eingemauerte "Zeitkapsel" rechtzeitig vor dem Abriss geborgen werden. Ihre Öffnung ist sicher ein Höhepunkt dieser interessanten Veranstaltung, ganz gewiss aber nicht der einzige.