18. August 2025

Austausch im AAL-Labor

Beim Besuch der Pflegekoordination des Landkreises Görlitz, der Landesinitiative Demenz Sachsen e.V. und weiterer Selbsthilfeinitiativen für pflegende Angehörige standen Themen wie Pflege, Selbsthilfe und Demenz im Fokus.

Am 07. August 2025 begrüßten wir im Active-Assisted-Living-Labor in Görlitz Jana Horcickova, Pflegekoordinatorin im Landratsamt Görlitz und Bärbel Schuster, Vorstandsmitglied der Landesinitiative Demenz Sachsen e.V. sowie weitere engagierte Moderatorinnen der Selbsthilfeinitiativen für pflegende Angehörige im Landkreis Görlitz.

Zu Beginn gab es eine kurze Vorstellungsrunde, in der sich die Gäste und das Team kennenlernten. Anschließend stellte Laborleiterin Maria Fabisch das AAL-Labor mit seinen Projekten und Zielen sowie die aktuellen Assistenztechnologien in den eigenen vier Wänden vor. Im Verlauf dieser Einführung ergab sich schnell ein intensives Gespräch über die Schwierigkeiten und Chancen in der häuslichen Pflege.

Bedeutung der Pflegekoordination und Selbsthilfe

In ihrer Arbeit als Pflegekoordinatorin ist Jana Horcickova eine wichtige Verbindungsperson zwischen Betroffenen, Angehörigen, Pflegeeinrichtungen und Behörden. Sie unterstützt Familien dabei, die passenden Hilfsangebote zu finden, berät in organisatorischen und finanziellen Fragen und trägt so wesentlich zur Orientierung im oftmals komplexen Pflegesystem bei. Die Leiterinnen von Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige wiederum sind für viele eine unverzichtbare Stütze: Sie bieten Raum für Austausch, vermitteln Fachinformationen, stärken das Gemeinschaftsgefühl und helfen, Belastungen im Pflegealltag besser zu bewältigen.

Austausch zu Herausforderungen und Ideen für die Zukunft

Der Besuch bot Gelegenheit zum intensiven Austausch über aktuelle Herausforderungen in der häuslichen Pflege und die Frage, wie wir gemeinsam die regionale Versorgungs- und Unterstützungslandschaft weiter stärken können. Dabei wurden auch konkrete Ideen entwickelt, wie das AAL-Labor künftig noch stärker als Schnittstelle zwischen Innovation, Beratung und Selbsthilfe wirken kann.

AAL-Labor als Teil von Saxony⁵

Dieser Austausch steht zugleich in enger Verbindung mit den Zielen des Projekts Saxony⁵. Als hochschulübergreifende Transferinitiative der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften verfolgt Saxony⁵ das Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse und technologische Entwicklungen in die Praxis zu überführen und so direkt in der Gesellschaft wirksam werden zu lassen. Das AAL-Labor ist hierbei ein anschauliches Beispiel für Transfer in Aktion: Einerseits macht es innovative Assistenztechnologien erlebbar und greifbar, andererseits holt es Rückmeldungen und Bedarfe von Nutzer:innen, Angehörigen und Fachakteuren ein.

Gerade im Bereich Pflege zeigt sich, wie wichtig dieser wechselseitige Wissenstransfer ist. Nur wenn die Perspektiven von Betroffenen, Angehörigen und professionellen Unterstützungsstrukturen von Beginn an in Entwicklungsprozesse einfließen, können Technologien entstehen, die tatsächlich alltagstauglich sind und Akzeptanz finden. Der Besuch von Frau Horcickova, Frau Schuster und den Moderatorinnen der Selbsthilfegruppen verdeutlicht exemplarisch, wie das saxony⁵-Netzwerk Transferarbeit versteht: als Brücke zwischen Hochschule, Praxis und Zivilgesellschaft, die gemeinsam an nachhaltigen Lösungen für regionale Herausforderungen arbeitet.

Wir bedanken uns herzlich für den inspirierenden Besuch und den wertvollen Beitrag aller Beteiligten – gemeinsam machen wir Unterstützung sichtbarer, zugänglicher und stärken damit nicht nur die Pflege, sondern auch die Grundidee von Saxony⁵: Innovation durch Kooperation.

M.A.
Maria Fabisch
Institut für Gesundheit, Altern, Arbeit und Technik
02826 Görlitz
Parkstraße 2
Gebäude G VII, Raum 317
2.Obergeschoss
+49 3581 374-4996