27. Juni 2019

Innovative Lehrszenarien für Arbeitswelt 4.0

Prof. Keil und Team entwickeln mit High-Tech-Experten Lehrszenarien zur Erhöhung der Digitalen Kompetenz bei Studierenden.

Durch die zunehmende und kontinuierlich voranschreitende Digitalisierung von Geschäftsprozessen und -modellen in der Wirtschaft verändern sich die Anforderungen an bestehende und zukünftige Mitarbeiter. Die Hochschule Zittau/Görlitz arbeitet daran, dies in einer innovativen Lehre widerzuspiegeln und Studierende kompetent mit einem tiefen Verständnis bezüglich neuer Technologien im Kontext der Industrie 4.0 auszubilden. Hierfür entwickelt das Team, rund um die Projektleiterin und Dekanin Prof. Keil, neue Lehr-/Lernszenarien. Damit auch praxisnahe Szenarien entstehen können, wurde die bereits bestehende Zusammenarbeit mit zwei Experten aus der Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen von Gastvorträgen und Arbeitstreffen weiter vertieft. Am 27. und 28. Mai 2019 durfte die Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen einen ganz besonderen Gast begrüßen. Michael Spitzer vom Virtual Vehicle Research Center in Graz ist Experte auf dem Gebiet von „Extended Reality“ – Erweiterte Realität – und arbeitet gemeinsam mit der Dekanin Prof. Keil und ihrer Forschungsgruppe im europäischen Forschungsprojekt „iDev40“ (Integrated Development 4.0) an der Gestaltung der Arbeitsplätze der Zukunft („Arbeitsplätze 4.0“).

Im Mittelpunkt des Arbeitstreffens standen Anwendungsfälle für die Microsoft HoloLens in der Produktion. Diese Mixed-Reality-Brille ermöglicht dem Anwender nicht nur das Darstellen von 3D-Projektionen in der direkten Umgebung, sondern auch das Interagieren mit diesen virtuellen Objekten. Zu diesem Zweck hatte Herr Spitzer eine HoloLens mit eigens dafür programmierten Anwendungen vorbereitet. Die Fakultät W möchte verstärkt in diesem Bereich kooperieren und verschiedene Anwendungsszenarien zunächst mit Studierenden und später mit Mitarbeitern von kooperierenden Unternehmen testen. Diese HoloLens-Anwendungen sollen dann in die Gestaltung der Lehre an der Fakultät und in die Gestaltung digital erweiterter Arbeitsplätze einfließen.

Dazu wurde zuerst ein Pre-Test mit sechs Studierenden von drei Fakultäten (Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenwesen, Elektrotechnik und Informatik) durchgeführt. Die Studierenden sollten dabei mithilfe verschiedener Anleitungen ein Lego-Model eines Planetengetriebes zusammenbauen, um herauszufinden, wie sich die Art der Anleitung auf die Ausführung der Montage auswirkt. Verglichen wurden dabei eine Papieranleitung, eine Videoanleitung und eine Anleitung mittels der Microsoft HoloLens. Die Erkenntnisse aus dem Pre-Test fließen jetzt in die Konzipierung der Versuchsreihe mit dem Nachfolgemodell der Microsoft HoloLens ein.

Neben weiterem fachlichen Austausch mit Kollegen der Fakultät hielt Herr Spitzer auch noch einen Gastvortrag über den „Einsatz von Augmented Reality in der Fahrzeugentwicklung und Produktion“ mittels eines Live-Demonstrators auf der Microsoft HoloLens. Dieser wurde von Studierenden, Kollegen und der Öffentlichkeit sehr gut besucht.

Am 20. Juni begrüßte die Fakultät Dr. Germar Schneider von Infineon. Er arbeitet in der Halbleiterfertigung in Dresden und ist Experte für Automatisierung und Digitalisierung.

Zunächst traf sich am Vormittag Professorin Keil und ihre Forschungsgruppe mit Herrn Dr. Schneider, um weiter an innovativen Lehr-/Lernszenarien zu arbeiten. Nicht nur die Forschungsgruppe sollte von der Expertise profitieren, sodass es am frühen Nachmittag auch Studenten möglich war, einen Gastvortrag zu besuchen. Im Vortrag ging es unter anderem um Automatisierung, Grundlagen des Halbleitermarktes und der Fertigung, Forschung & Entwicklung in der High-Tech-Branche, sowie Chancen und Risiken der Digitalisierung für die zukünftige Arbeitswelt und Unternehmen.

Wir danken Herrn Spitzer und Herrn Dr. Schneider außerordentlich für ihre Zeit und Expertise, die sie an die Fakultät W gebracht haben und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im Rahmen der gemeinsamen Forschungsprojekte.

Das Projekt iDev40 wird von ECSEL Joint Undertaking unter der Grant Agreement Nr. 783163 gefördert. Das JU wird vom EU-Programm für Forschung und Innovation Horizon 2020 unterstützt.  Das Projekt wird von den Konsortiumspartnern sowie Förderungen von Österreich, Deutschland, Belgien, Italien, Spanien und Rumänien kofinanziert. Projektkoordinator ist die Infineon Technologies Austria AG.

                                        

Foto: Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil
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