18. Januar 2018

Wissensströme intelligent vernetzen

Das Wissenstransfer-Netzwerk der sächsischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften startet in die Umsetzungsphase.

Pünktlich zum 01.01.2018 startete das Vorhaben „Saxony5 – Wissensströme intelligent vernetzen“. Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Dresden, Leipzig, Mittweida, Zittau/Görlitz und Zwickau werden in enger Zusammenarbeit den Transfer von Fachwissen in die Regionen noch intensiver als bisher gestalten.

Damit aus möglichst vielen Forschungsaktivitäten innovative Produkte und Technologien entstehen und die Wirtschaftskraft in den Regionen gestärkt wird, soll das Zusammenwirken mit den regionalen Partner aus Wirtschaft, Gesellschaft und öffentlichem Leben gestärkt werden.

Das Fachwissen wird an der Hochschule durch Fachleute vermittelt und in Forschungsprojekten vergrößert – aber wie kann erreicht werden, dass alle in der Region etwas davon haben?
Forschungsergebnisse entstehen und sind vorhanden – aber wie kann daraus spürbarer Nutzen abgeleitet werden?
Wie kann man Bürger in Fachdiskussionen einbinden und damit  teils auch ideologiebehaftete Vorprägungen hinterfragen und auflösen?
Und nicht zuletzt: Wie kann man technisches Verständnis und Interesse stärker wecken, damit auch in Zukunft die Wirtschaft sehr gut ausgebildetes Fachpersonal für Produktionshalle, Service  und Konstruktionsarbeitsplatz, für Marketing und Finanzen findet?
Diesen Fragen werden sich die Projektmitarbeiter stellen und gemeinsam mit den Beschäftigten in Lehre, Forschung und Verwaltungsservice Antworten suchen und neue Wege gehen.

In fachspezifischen Co-Creation-Labs, also in realen Begegnungsräumen, sollen praxisorientierte wissenschaftliche Dispute, z.B. zur konkreten Energieeinsparung in der Wirtschaft, geführt und Schulungen und Workshops organisiert werden.
Der Zivilgesellschaft werden Angebote für Gesprächsforen zu aktuellen, brisanten Themen eingebunden.
Zu komplexen technischen Sachverhalten  entstehen Erklärvideos und weitere (multi)mediale Transferinstrumente.

Jede der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, vielerorts immer noch als Fachhochschulen bekannt, wird ihrer Kernkompetenz entsprechend eines der Co-Creation-Labs federführend für alle Partner organisieren. Die Themen sind:

  • Fabrik der Zukunft
    Leitung: Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW)
  • Vernetzte Mobilität
    Leitung: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
  • Additive Fertigung
    Leitung: Hochschule Mittweida
  • Versorgungsinfrastruktur:
    Leitung: Hochschule Zittau/Görlitz
  • Landwirtschaft und Biodiversität
    Leitung: HTW Dresden
  • Oberflächentechnik
    Leitung: Westsächsische Hochschule Zwickau

Die HSZG wird den fachlichen Schwerpunkt auf das Thema „Versorgungsinfrastruktur - Techniken und Infrastrukturen für die umwelt- und klimaschonende Versorgung von Bevölkerung und Industrie mit Elektroenergie, Wärme und Wasser“  legen. Die Verringerung der Umweltbelastung durch Abwasser und Müll und deren kluge Nutzung als Ressourcen spielen dabei ebenso eine Rolle wie die damit verbundenen Problemstellungen zur informationstechnischen Sicherheit kritischer Infrastrukturen.

Informationsveranstaltungen, aber auch wissenschaftliche Workshops und kleine Diskussionsrunden werden konzipiert und durchgeführt und Lern- und virtuelle Informationsangebote sollen entstehen. Durch den Projektverbund "Saxony5" können die Akteure dabei auch auf das Fachwissen der anderen vier sächsischen HAW zurückgreifen und werden mit diesen einen engen Wissens- und Transferverbund schließen.  

Gegenwärtig wird die Arbeitsgruppe an der HSZG aufgebaut. Sie soll künftig als interdisziplinär zusammengesetztes Team aus Ingenieuren, Informatikern, Sozialwissenschaftlern und auch Medientechnikern und -gestaltern wirken, um die Komplexität der Aufgaben bewältigen zu können.

Finanziert wird das Vorhaben im Rahmen des Förderprogramms "Innovative Hochschule" mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK). Bis Ende 2022 ist die erste Projektphase angelegt. Bei positiver Begutachtung ist dann eine Verlängerung bis 2027 möglich.

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