27. Juni 2017

„Nur Lehre allein ist nicht das Erfolgsrezept!“

Am 23.06. beging die HSZG im Rahmen eines Festaktes und eines Sommerfestes ihr 25-jähriges Bestehen.

Nur Lehre allein ist nicht das Erfolgsrezept! Beim offiziellen Festakt zum 25-jährigen Bestehen der HSZG am vergangenen Freitag, den 23.06., waren sich die Festredner einig, dass es vor allem der Praxisbezug und intensive Forschungstätigkeiten sind, die die Hochschule Zittau/Görlitz ausmachen, weshalb sie auch zukünftige Herausforderungen erfolgreich meistern wird.

In seinen Eröffnungsworten begrüßte Rektor Prof. Friedrich Albrecht im Peter-Dierich-Haus in Zittau zunächst die zum Teil weit angereisten Gäste des offiziellen Festaktes, bevor er Wilhelm von Humboldt zitierend mit Blick auf das vergangene Vierteljahrhundert der Hochschule Zittau/Görlitz darauf verwies, dass es die Aufgabe des Staates sei, den Menschen zur Bildung zu verhelfen. Für dieses Motto stehe die Hochschule nicht nur vor Ort, sondern auch in Form ihrer über 100 Partnerschaften in aller Welt ein. Im Hinblick auf die dem Festakt vorausgegangene Senats- und Hochschulratssitzung bedankte sich der Rektor für die fruchtbare Zusammenarbeit nach innen und außen und freute sich auf eine Fortsetzung 

Im Anschluss übermittelte Hermann Jaekel vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst nicht nur herzliche Grüße von Staatsministerin Eva-Maria Stange, der Referatsleiter schwelgte darüber hinaus in persönlichen Erinnerungen, die in die Gründungszeit der Hochschule hineinreichten. Vor 25 Jahren trat er die ersten Fahrten in Richtung Zittau und Görlitz an und traf dort bereits wider Erwarten auf blühende Landschaften. Was auf topografische Begebenheiten fußte, sollte nun auch in das künftige Wirken in der Region übersetzt werden. „Diese hervorragenden Landschaften sollten Ansporn sein, sich an die natürliche Ausrichtung der Region anzupassen und das menschliche Schaffen daran zu orientieren“, hob Jaekel im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Studienstandortes in der Oberlausitz hervor. 

25 Jahre später sei die Hochschule Zittau/Görlitz zum „Motor der Region“ herangewachsen, als eine Institution, die die Zeichen der Innovation erkenne und z.B. in Form von Kooperationen mit Fraunhofer, dem Bau des Kraftwerklabors im Gelände der Zittauer Stadtwerke und des Einwerbens wichtiger Drittmittel für Forschungsprojekte wie LaNDER³, erfolgreich umsetze. In Richtung Industrie mahnte er an, dass Unternehmen künftig noch stärker diesen routinierten Partner in Anspruch nehmen sollten. 

Die Vorsitzende des Hochschulrates Prof. Dr.-Ing. Sylvia Rohr betonte in ihrer Rede, dass sich die Hochschule stets als innovativer und kooperativer Partner präsentiere, der über die Region hinaus und international vernetzt tätig sei und mittels sehr gut ausgebildeter Absolventinnen und Absolventen den Fachkräftebedarf in der Region decke. Ziel sei es nun, im Hinblick auf die wachsende Digitalisierung und die daraus entstehenden Anforderungen im globalen Wettbewerb, permanent besser zu werden. „Je stärker künftige Absolventen über digitale Kompetenzen verfügen und sich auf die hohe Dynamik im Bereich der Berufsqualifikation vorbereitet haben, desto besser gewappnet sind sie für diesen Wandel“, ist die Vorsitzende des Hochschulrates überzeugt und sieht in der Hochschule Zittau/Görlitz das Potenzial auch künftig Außerordentliches zu leisten.

Die enge Verbindung der Hochschule zum Landkreis Görlitz betonte anschließend Martina Weber in ihrer Festansprache. Die 2. Beigeordnete des Landrates des Landkreises Görlitz verwies dabei auch auf den neuen Kooperationsvertrag, der eine noch intensivere und lebendigere Zusammenarbeit in Aussicht stelle. „Der unkomplizierte Austausch zwischen Theorie und Praxis ist für uns sehr wertvoll“, so die Dezernentin. Denn nicht nur die vielen Studierenden der Hochschule, die ein Praktikum im Landkreis Görlitz durchführen, profitieren von einer intensiven Praxiserfahrung. Es sei vor allem deren wissenschaftliche Aufbereitung wichtiger Fragestellungen, die den Landkreis bei der Bewältigung des Strukturwandels unterstütze. Wichtig wäre nun noch, dass die Absolventinnen und Absolventen nach ihrem Abschluss in der Oberlausitz verbleiben. Die Gründerakademie der Hochschule trage ihren bedeutenden Anteil dazu bei.

Die anschließende Festansprache hielt Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident a.D. des Landes Sachsen-Anhalt. Mit Blick auf die Hochschule betonte er die wachsende Bedeutung, ihre Rolle als Dienstleister für die regionale Wirtschaft zu intensivieren, um im globalisierten Wettbewerb erfolgreich sein zu können. Vor allem durch den kontinuierlichen Praxisbezug könne die Entwicklung vorangetrieben werden, so Böhmer. Er betont am Ende seiner Ansprache: „Die Oberlausitz ist die Region in Deutschland, die ich am längsten kenne. Sie ist mir in Erinnerung als östlichste Ecke im ostsächsischen Tal der Ahnungslosen, wo ein ruhiges Leben geführt wurde. Heute herrscht hier ein pulsierendes Leben, nicht zuletzt durch vereinzelte, kleinere Gewerbegebiete mit viel Entwicklungspotenzial.“ Der Hochschule Zittau/Görlitz komme hierbei mit ihrer Innovationsfähigkeit und einem starken Praxisbezug in der Lehre eine tragende Rolle zu.

Über die große Bedeutung der Hochschule Zittau/Görlitz für ihre jeweilige Stadt waren sich die Oberbürgermeister der großen Kreisstädte Zittau und Görlitz einig. Oberbürgermeister Thomas Zenker betonte in seiner Rede die wichtige Rolle der Hochschule innerhalb der Transformationsprozesse, die die Stadt Zittau durchlaufe. Ob als Kooperationspartner gemeinsamer Veranstaltungen, als Geburtshelfer des IHI oder Anziehungspol der für Zittau so wichtigen jungen Menschen, die Hochschule habe in der Stadt sehr viel bewegt. Diesen Eindruck kann auch Oberbürgermeister Siegfried Deinege für Görlitz bestätigen, der vor allem den Ideenreichtum der Görlitzer Studierenden im Hinblick auf die auf Studienprojekten basierende Zusammenarbeit mit der Stadt Görlitz hervorhob. Von der Theorie in die Praxis, so manches theoretische Konstrukt wurde nach intensiver studentischer Arbeit von der Stadt Görlitz übernommen und praktisch umgesetzt. Deinege ist überzeugt: „Nur Lehre allein ist nicht das Erfolgsrezept!“ und wünscht sich weiterhin gemeinsam richtige Wege zu finden, die Zukunft zu gestalten.

„Die Hochschule Zittau/Görlitz ist ein Glücksfall für die Oberlausitz!“ Dieser Überzeugung ist Prof. Reinhardt Hassa. Der Vorsitzende des Fördervereins der Hochschule Zittau/Görlitz e.V. freute sich darüber, dass der Förderverein die Hochschule auch weiterhin auf ihrem Weg begleiten wird.

Die feierlichen Schlussworte hielt die Kanzlerin der Hochschule Zittau/Görlitz. Mit sehr persönlichen Worten schilderte Dipl.-Jur. Karin Hollstein ihre persönliche berufliche Entwicklung an der Hochschule Zittau/Görlitz. Es erfülle sie mit Stolz, dass sie bei der Mitverfolgung von Medienberichten mit Freude von ‚ihrer‘ Hochschule sprechen könne. Für sie sei es nach so vielen Jahren nach wie vor wichtig, mit guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tagtäglich gemeinsame Vorhaben erfolgreich umsetzen zu können. In diesem Sinne freue sie sich auf die Zukunft.

Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgte das Saxophon Quartett, das mit Jazznummern von George Gershwin über Irving Berlin das Publikum unterhielt.

Bei dem anschließenden Sommerfest, das unter dem Motto „Die HSZG in der Welt“ auf dem Platz vor dem Peter-Dierich-Haus stattfand, begrüßte Rektor Prof. Friedrich Albrecht, gemeinsam mit Frau Menzel vom Personalrat und Frau Lehman vom Studierendenrat, alle anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Studierende sowie deren Familien und Freunde und Förderer der Hochschule. 

Tschechische Blasmusik markierte den Start der ‚Weltreise‘ und stimmte das Publikum auf ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm ein, bevor im Anschluss die junge Polin Ariana Grzechnik von der Tanzschule „Ametyst“ in Luban mit ihrer Tanzvorführung die Bühnenbretter eroberte. Semjon Butyrin aus Russland präsentierte im Anschluss Akkordeonmusik aus Ungarn. Den asiatischen Kontinent vertrat der junge Iraner Masoud Talebi Charmchi, der auf seiner Gitarre populäre Musik aus seinem Land zum Besten gab. Danach brachte Berenice mit ihrem Gesang zu bekannten Salsa- und Merengue-Songs gute Laune und Sommerfeeling pur auf die Bühne und bezauberte das Publikum mit ihrer Stimme und den heißen Rhythmen Lateinamerikas. 

Weiter ging es über den Atlantik nach Afrika, genauer gesagt nach Kamerun und einer Jerkdance- Nummer von Wilde Dilane Tougnia Tchomgui und Fardin Ramezani Hashjin. Da es Zuhause doch am schönsten ist, machte die Reise durch die Welt zuletzt in der Oberlausitz Station, als KURTL mit seinen eigenen Oberlausitzer Liedern und seinen gecoverten Welthits die kleine musikalische Weltreise abschloss. 

In den Pausen gab es Weltmusik von DJ Riccardo und die eine oder andere kurze Geschichte über die internationalen Beziehungen und Projekte unserer Hochschule. Moderiert wurde das Programm von Rektor Prof. Friedrich Albrecht. Zahlreiche Mitarbeiter, Studierende, Freunde und Förderer der Hochschule Zittau/Görlitz genossen die Stimmung bei sommerlichen Wetter, kühlen Getränken und deftigem Grillgut. Viele nutzten die Gelegenheit, ihren Familien das Leben auf dem Zittauer Campus nahezubringen. Die kleinen Gäste eroberten die Hüpfburg, verwandelten sich beim Kinderschminken in Piraten, Vampire oder Prinzessinnen und ließen – nicht immer beabsichtigt - den ein oder anderen Hochschul-Luftballon in die Lüfte steigen. Nachschub war reichlich vorhanden.

Das Rektorat bedankt sich bei allen Mitwirkenden, die bei der Entstehung und Umsetzung des Festtages mitgewirkt haben, insbesondere bei Hella Trillenberg, der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und dem Grafikservice der Hochschule. Ein großer Dank geht auch an die Mitarbeiter des Dezernates Technik und Gebäudemanagement für die Unterstützung vor Ort sowie an den Förderverein der Hochschule Zittau/Görlitz e.V. und Unterstützer.

Text: Cornelia Rothe, M. A.

Foto: Dipl.-Ing. Hella Trillenberg
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