12. November 2015

Kreditinstitute vor ihrer Götterdämmerung?

Prof. Renker veröffentlicht neue Publikation zum Thema "Herausforderungen für die Kreditwirtschaft".

„Ihrem Ende eilen sie zu, die so stark im Bestehen sich wähnen.“, singt Loge am Schluss des Vorabends in Richard Wagner’s Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“. Drei Opern hatten die Götter und ihr Gefolge noch Zeit, um sich aus den Verstrickungen ihrer von Hybris und Beratungsresistenz getragenen Politik zu lösen und ein neues Weltmodell zu ermöglichen. Die Mehrheit der Ringakteure verteidigt aber die alte Weltordnung und verhindert die überlebensnotwendige Transformation – und alles geht in der letzten Oper unter.

Jedenfalls muss es den Kreditinstituten nicht so ergehen. Allerdings stehen ihnen heute Herausforderungen von historischem Ausmaß gegenüber. Noch nie in ihrer mehr als 150jährigen Geschichte erlebten Sparkassen, Volks-und Raiffeisenbanken disruptiv und simultan ein nahezu Nullzins-Niveau mit flacher Zinsstrukturkurve, einen tiefgehenden Vertrauensverlust, eine hochkomplexe Risikolage, signifikant radikal neue Wettbewerber mit Null-Grenzkosten-Möglichkeiten, ein Auftreten von Substitutionswettbewerbern, einen stark zunehmenden Bürokratie- und Kontrollaufwand, vollkommen neue unternehmerische Fragestellungen durch die Digitalisierung  -„digitaler Darwinismus“ nach T. Kreutzer - und das alles bei zu hohem Personal- und Sachaufwand.

Mit umfangreichen Filialschließungen, Personalabbau und Fusionen allein können die anstehenden Probleme nicht hinreichend gelöst werden. Vor allem, wenn sich die systematischen Rahmendaten nicht abrupt zu Gunsten der Kreditwirtschaft ändern.

In seiner langjährigen Fach- und Führungstätigkeit in einer Großbank, Sparkasse und eines herstellenden Weltmarktführers hat Prof. Renker Unternehmenskonzepte entwickelt, transformiert und umgesetzt sowie als Leiter von Bankentagungen für EUROFORUM und Handelsblatt in Vorträgen seine Erkenntnisse vermittelt.

Nun weist er wegen der Schwere der Herausforderungen für die Kreditwirtschaft in einer aktuellen Publikation „Zukunft von Kreditinstituten – auf das Geschäftsmodell kommt es an“ (siehe das IFMEpaper u.a. unter Qucosa der SLUB) besonders auf die Chancen in der offensichtlichen Krise hin. Die Neugestaltung der Kreditinstitute erscheint dringend nötig, aber auch möglich, solange das Fenster zur Wandlung von Geschäftsmodellen noch offen ist. Jedoch sind auf allen Ebenen der Bank-Geschäftsmodelle schnell innovativ sowohl effektive als auch effiziente Lösungen zu suchen, - auch bis zur Totaltransformation durch einen integrativen Change-Management-Prozess.

Weitere Informationen: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-186381


Kontakt:

undefinedFakultät für Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen

Prof. Dr. Clemens Renker

Email: c.renker@hszg.de