11. Januar 2017

Abschlussworkshop in Dresden

HSZG-Umweltmanagement-Team präsentierte das „Baukastensystem Nachhaltiger Campus“ als passfähiges Instrument.

Vor gut 2 Jahren hat sich die Hochschule Zittau/Görlitz entschieden, ihr Umweltmanagementsystem in einem Nachhaltigkeitsmanagementsystem weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit dem Umweltmanagementteam der Technischen Universität Dresden (TUD) hat die Arbeitsgruppe Umweltmanagement unserer Hochschule ein „Baukastensystem Nachhaltiger Campus“ entwickelt. Das Instrument „Baukasten“ setzt sich aus fünf Bestandteilen zusammen: Rahmen, Rahmenelemente, Handlungsfelder, Bausteine, Bausteinkriterien.

Durch das Baukastensystem werden die Spezifika von Hochschulen (z.B. Lehre, Forschung) deutlicher abgebildet, als das mit einem Umweltmanagementsystem nach EMAS der Fall war.

Auf dem Abschlussworkshop des Projektes, der am 24.11.2016 an der TUD unter Beteiligung unserer Prorektorin für Bildung und Internationales, Frau Prof. Dr. Heidger, dem Kanzler der TUD, Herrn Dr. Handschuh, dem Projektträger SMWK (vertreten durch MR H. Jaekel) sowie Vertretern von fünf weiteren sächsischen Hochschulen stattfand, wurde das Produkt erstmalig der eigentlichen Zielgruppe präsentiert. Frau Kerstin Kräusche, Referentin für Nachhaltigkeit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung (HNE) Eberswalde, hielt als wichtige Erfahrungsträgerin einen Impulsvortrag und bereicherte damit die Veranstaltung auf besondere Weise.

Das gemeinsame Projektteam der HSZG und der TUD erläuterten den Aufbau und die Umsetzung des Baukastens „Nachhaltiger Campus“, der über ein Excel-Tool gepflegt wird. Der Baukasten ist so aufgebaut, dass er die Anforderungen und wesentlichen Inhalte von Managementsystemen nach der High Level Structure (HLS), insbesondere der ISO 14001/EMAS, 50001 und 45001 sowie des hochschulspezifischen Deutschen Nachhaltigkeitskodexes (DNK) für eine Nachhaltigkeitsberichterstattung berücksichtigt.

Dies ist für sächsische Hochschulen deshalb interessant, weil auf der Sitzung der Landeshochschulrektorenkonferenz (LRK) am 10. Oktober 2016 das Thema „Nachhaltiger Campus“ durch Beschluss für Universitäten und Hochschulen als wichtigen Entwicklungsbereich definiert wurde und ab dem Jahr 2017 den Hochschulen über das Initiativbudget auch finanzielle Mittel zur Umsetzung des „Nachhaltigen Campus“ zur Verfügung gestellt werden.

Das Feedback der anderen sächsischen Hochschulen zum Baukastensystem war durchweg positiv. Es wird als passfähiges Instrument zum Aufbau eines Nachhaltigkeitsmanagements und zur Umsetzung einer Nachhaltigkeitsberichterstattung gesehen. Die Vertreterin der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde lobte den Baukasten als ein „…sehr ausgeklügeltes System, das in die Tiefe und in die Breite geht. Zudem wird den Bildungseinrichtungen der nötige Spielraum gelassen, bestehende und neue eigene Aspekte im Nachhaltigkeitsmanagement abzubilden. Rundum eine beeindruckende und tolle Leistung, die für viele höherer Bildungseinrichtungen interessant sein sollte. Und Eberswalde möchte das System gern testen.“

Das Umweltmanagement-Team der HSZG wird ab 2017 das Baukastensystem an der Hochschule implementieren und plant auch den Transfer des Konzeptes auf andere sächsische Hochschulen im Rahmen eines Konsortialprojektes. Spontan haben nach dem Abschlussworkshop neben der HNE noch zwei weitere Hochschulen (u.a. die TU Bergakademie Freiberg) Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt.

Weiterhin ist das Umweltmanagement-Team der HSZG Projektpartner in dem bundesweiten BMBF-geförderten Projekt „Nachhaltigkeit an Hochschulen: entwickeln - vernetzen - berichten (HochN)“, das deutschlandweit 10 Hochschulen mit dem Ziel vereint, Nachhaltigkeitsmanagement und -berichterstattung an Hochschulen zu implementieren und zu professionalisieren.

Foto: Prof. Dr. rer. nat. Bernd Delakowitz
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